Spielen die doch tatsächlich lieber mit Puppen als mit Lego und wollen mal Prinzessin werden anstatt Maurer. Dabei sollen doch unbedingt mehr Frauen schon von Kindesbeinen an darauf hin erzogen werden, irgendwann einmal Elektrotechnikerin oder Bauingenieurin zu werden.
Stopp.
Das ist gar nicht der Sinn einer Frauenquote sagt ihr? Keine komplette Durchmischung in ALLEN Berufssparten? Nur gleiche Möglichkeiten, was den Berufsaufstieg und die Chancen angeht?
Laut dem statistischem Bundesamt ist es immer noch so, dass 49 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen in Berufen tätig sind, die zu mehr als 80 Prozent von Menschen des eigenen Geschlechts ausgeübt wurden. Also Frauen werden Kindergärtnerin, Männer Maurer. Mit diesen Tatsachen hat eine (gute) Frauenquote erstmal nichts zu tun. In der Diskussion erscheint es nur immer so, als das gefordert werden würde, 50% aller Maurer sollten weiblich sein (Obwohl dabei gerne unterschlagen wird, dass nach dieser Logik auch 50% der Kindergärtner männlich sein müssten).
Eine „Frauenquote“ könnte auch so aussehen, dass Frauen, die den Maurerberuf erlernen wollen, keine Steine in den Weg gelegt werden. Ebenso aber sollten dann auch Jungs, die sich für den Beruf des Kindergärtners interessieren diese Möglichkeit haben. Insofern ist die Bezeichnung „Frauenquote“ auch hier nicht zutreffend, für mich sind das einfach nur Grundlagen der Antidiskriminierung.
Was ist denn nun diese Frauenquote genau, die da gefordert wird? Sie besagt (idealerweise, wenn man ein relatives Quotenmodell wählt, was wesentlich sinnvoller ist als die meisten anderen Optionen), dass bei gleicher Qualifikation solange Frauen bevorzugt werden, bis die Frauenquote X erreicht ist. So will man „Quotenfrauen“ vermeiden, da ja im Endeffekt alle möglichen Bewerber dieselben Voraussetzungen haben.
Nein.
Erstens macht dieses Modell nicht in jeder Berufssparte Sinn. Es ist also zwecklos, wenn man meint, diese geforderte Quote würde Männer diskriminieren, weil es ja auch keine Männerquoten im Sozialbereich gibt – Damit vergleicht man Äpfel und Birnen, das würde niemand fordern.
Zweitens ist es nun mal so, dass die Interessenlage in solchen „spezifischen“ Berufen anders verteilt ist. Und nein, das kann man nicht wegerziehen. Und wenn ihr noch so viele „Girls“- und „Boys-Days“ macht und sächsische Oberstufenschülerinnen mit Naturwissenschaften überschüttet – Wer von vornherein MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) studieren will, der tut das auch, und da schafft man kein künstliches Interesse.
Frauenquoten machen wirklich maximal da Sinn, wo Frauen benachteilt werden, WEIL sie Frauen sind. Nicht, weil sie es selber einfach nicht wollen.
Haben wir wieder was gelernt:
- Das Spiegel-Forum ist immer wieder ein Quell von guten Themenideen, auch wenn die meisten Leute dort … naja, schaut’s euch selber an.
- Ich habe selbst erst ein MINT-Fach studiert, weil dafür so sehr geworben wurde – und jetzt weiß ich, man sollte nur studieren, was man selber wirklich will. Werbung wirkt.
- Mädels, wenn ihr Ingenieurin werden wollt DANN TUTS EINFACH! Die Jungs dort sind echt nett (War das jetzt Diskriminierung?)
- Ich schenke meiner kleinen Schwägerin (10) trotzdem eine Puppe zu Weihnachten. Weil sie gerne damit spielt – Momentaner Berufswunsch: PR-Agentin.
- Benachteiligung NEIN, Überbevorteilung NEIN, jeder sollte frei tun und lassen was er will: DEFINITIV JA!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,736114,00.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenquote
http://www.komm-mach-mint.de/
http://www.mattel.de/images/pr/barbieAngelaMerkel_01xl.jpg
http://pictures.augustow.pl/view.php?q=Geek%20Girl%20Pictures&url=http://images.teamsugar.com/files/upl1/1/15300/15_2008/geekprob.jpg
sehr guter post. mit dem thema habe ich mich vor kurzem ebenfalls beschäftigt und darüber gebloggt, allerdings nicht halb so gut geworden wir deiner, da nur aus genervtheit heraus entstanden. ich hoffe, ich darf dich als besseres beispiel in meinem post verlinken?
AntwortenLöschenhttp://highfashioncockfight.blogspot.com/2011/03/tonight-world-dies.html