Freitag, 30. September 2011

Header, Hater und...Ein anderes Wort mit H, damit der Titel aufgeht

...Also eigentlich will ich nur darauf hinweisen, dass ihr alle sofort meinen neuen, tollen Header worshippen sollt, den mir der liebe Wetako gezimmert hat.

Aber wenn ich schonmal dabei bin, kann ich ja auch was erzählen, oder?


Meine Mama macht gerade einen Computer-Volkshochschul-Grundkurs. Und ich mache quasi mit, denn ich durfte ihr auf der Heimfahrt nämlich nochmal die Stunde zusammenfassen, obwohl ich nichtmal dabei war. Kurzfassung: Sie hat heute gelernt wie man mit der Maus Sachen auf dem Desktop markiert. Und wie der Papierkorb aussieht. Und das man beim Computerkauf unbedingt auf die Scannerqualität achten muss. WTF?

Mal davon abgesehen, dass ich diese...Lektionen (in Ermangelung eines besseren Wortes) nicht gerade hilfreich finde (das ist ein GRUNDkurs. die haben da heute Tastenkombinationen genannt bekommen, die kannte nicht mal ich, und 80% dieser Tastenkombis benutzt KEIN Mensch und verwirren nur unnötig. Meine Meinung.)

Und da kam wieder eine nette Eigenschaft von mir hervor: Ich hate gerne. Seien es Leute, die ich nicht kenne (VHS-Lehrer), Gruppen, gegen die ich Vorurteile habe (Mütter + Hausfrauen)  oder allgemein Dinge, die ich sehe (Werbung. Werbung mit mir schauen macht Spaß. Ich zerpflücke gerne alles. ALLES.).

Aber ich werde auch gehatet. Neulich schrieb ein anonymer Nutzer bei einem uralten Artikel hier auf dem Blog einfach "Ich hasse dich."

Das finde ich nicht nett. Wenn man schon hatet, dann doch wenigstens mit Begründung.

Yeah, xx



Mittwoch, 28. September 2011

Teaser: Deutsche Demokratische Ratgeber



Ich habe eine wunderschöne DDR-Geburtsurkunde. Ja, es war knapp, aber ich bin, so rein grundsätzlich,  DDR-Bürger. Und wie wir alle wissen, war die Deutsche Demokratische Republik nicht gerade ein großer Freund der freien Entfaltung von Kindern. Deswegen habe ich mal ein bisschen im Bücherschrank meiner Eltern gekramt und bin auf Interessantes gestoßen. Und da dachte ich mir: Das wäre doch was für meinen Blog!

Also, hier der Teaser zu einer neuen Blogreihe!

Deutsche Demokratische Ratgeber

Ich liebe ja Sachbücher, Lebensratgeber, esoterischen Schwachsinn und Sexhilfe-Literatur. Und auch die DDR hatte solche Bücher. Und die triefen vor sozialistischer Gehirnwäsche, interessanten Erkenntnissen und einem netten Schreibstil (sozialistischer Realismus). Und sind dabei brüllend komisch. 

Ein Beispiel: In der kleinen Enzyklopädie über das Kind wird argumentiert, dass der Größendurchschnitt der 10-jährigen Knaben im Gebiet der DDR kleiner ist als der auf dem Gebiet der BRD. Das beweißt, dass die Ressourcen in der DDR besser verteilt werden, und die Jungen zwar weniger groß sind, aber dafür alle gleich groß. Die Jungs aus der BRD sind alle unterschiedlich groß. Deswegen ist der Kapitalimus böse, weil manche Jungs da mehr wachsen als andere. Und der Marxismus-Leninismus ist toll, weil es da voll keine Unterschiede gibt. 

Sounds legit.

Also, freut euch auf folgende Schinken:
  • Mann und Frau intim
  • Kleine Enzyklopädie – Das Kind
  • Damit du bald wieder gesund wirst
  • Haushalten – aber wie? – Ratgeber für junge Leute


Wann es losgeht? Bald. Oder auch: When it‘s done. Ich mag euch, ihr Leserlein!

Yeah, xx

Achja, hat jemand Lust, mir zu Deutsche Demokratische Ratgeber einen Banner zu machen? Das wäre voll fantastisch : )




Samstag, 10. September 2011

101 Tipps für verzweifelte Hausfrauen



Okay, ich bin vielleicht schon ein bisschen unfair zu den guten Mädchenzeitungen – Schließlich versuchen die ja nur als Orientierung für verirrte 13-Jährige mit stark ausgeprägtem Sexualtrieb zu dienen! Kein Grund zur Aufregung, die Kinderlein sind schon klug genug, um zu erkennen, dass diese Tipps um begehrter zu werden vollkommener Bullshit sind, und niemand hält sich dran! Allen voran keine leicht beeinflussbaren Teenager, oder?

Naja, und 100 Tipps in einer Mädchenzeitschrift sind ja nun auch nicht der Untergang des Abendlandes, oder?
Zum Glück (für meine Argumentation) setzt sich eine solche Reihe aber gleichförmig fort: In den Erwachsenen-Bravos. So wie in der aktuellen Ausgabe der Joy, der ein Heft von „Sex-Päpstin“ Anne West beiliegt. Inhalt: 101 Sex Secrets! Sogar einer mehr als für die lieben Kleinen. Schauen wir doch mal, ob die Ausgabe für die erwachsenen Mädchen besser, hilfreicher oder gar vernünftiger ist…



1) Woran denken Männer, wenn sie Frauen aufs Dekolleté schauen? – An Schraubenzieher und Einbauregale. Einer Studie der Princeton-Universität zufolge aktiviert der Anblick eines halbnackten Busens dieselben Hirnareale, die beim Gebrauch von Werkzeug benötigt werden. Hobbyraum und Baumärkte sind für ihn demnach auch so sexy wie ein Strand voller Bikinigirls.
Klingt sehr wissenschaftlich. Gleiches Gebiet im Hirn, denkt man auch immer gleichzeitig an alles. Also ich kenne keinen Mann, der beim Sex an Schlagbohrer denkt....Wait.

23) Was kann man Spritziges mit Champagner anstellen? A) Stellen sie eine Hand auf allen Fingern über seinen Penis, während er halbgar ist. Lassen sie Champagner über ihren Handrücken laufen, spreizen nach Belieben die Finger. Lecken sie das Nass überall ab und wiederholen sie das Ganze. B)Behalten sie etwas Prickel im Mund, während sie ihn küssen und saugen. C)Für ein Champagnerbad in der Wanne benötigen sie ca. 240 Flaschen.
Danke für diese Information, ich wollte schon immer wissen, wieviele Flaschen sauteuren Sekt man für ein solches Vergnügen braucht.

Btw, die Überschrift für die Blow Job Tipps heißt „Pustefix“. Meine Güte.

47) Gibt es auch ein Liebesspielzeug von Hello Kitty?
Ja. tatsächlich.



50) Und wer steckt den Penis rein? Ist sie oben, mag er es gern, wenn sie die Sache in die Hand nimmt, kommt er von hinten, möchte er es lieber selbst machen.
Ich dachte das wären Tipps für Profis? Tolle Frage, im Übrigen. Wer stand nicht schon immer vorm Sex vor der Frage…“Öhm, wir können nicht weitermachen, ich weiß nicht, wie das Ding da rein soll!“

60) Wenn ich Lust auf eine Affäre habe – wo bekomme ich einen Lover her?
Vermutlich auch wo du Mann #1 her hast, oder? Der ernstgemeinte Tipp dieses Wurstblattes ist übrigens: Im Internet. Wow.

61) Wie vertusche ich am besten, dass ich einen Liebhaber habe? A) Mit Realität tarnen. Gehen sie nach dem Tae-Bo-Kurs nicht in die Sauna, sondern zu ihrem Geliebten, oder beginnen sie einen Sprachkurs (der nur halb so lange dauert, wie sie vor ihm behaupten) B) Sie brauchen Telefon-Codewörter, um auszudrücken dass ihr Partner zuhört („Nein, ich habe schon alle Versicherungen“) C) Hinterlassen sie keine digitalen Spuren! SMS, E-Mails, Anrufe immer sofort löschen D) Bodycheck: Ganz gleich, welchen Liebesspielen sie frönen – hinterlassen sie keine Spuren am Körper oder verwenden die Theater-Camouflage E) Schlafen sie weiter mit ihrem Mann Nummer eins F) Verkneifen sie sich die neuen, heißen Kunststückchen im Bett, wenn sie Sex mit ihrem „alten“ Partner haben.
Gut. Wie schön, dass es dazu auch Tipps gibt. Ein allgemein sehr unterstützenswertes Verhalten, vielen herzlichen Dank!



64) Wie sage ich meinem Lover, dass er nur Liebhaber ist? Mit suggestiver Rhetorik, bei der er nicht anders kann als zu nicken: „Mit meinem Mann lebe ich, mit dir schlafe ich. Ich denke, das ist dir ganz recht, nicht wahr?“ während sie lasziv ihr Kleid öffnen.
Weiß der arme Kerl das nichtmal? Wenn man ihn schon aus dem Internet bestellt?

72) Wie versöhnt man sich wieder, wenn einer von Beiden fremdgegangen ist? Eine unkonventionelle Lösung ist die französische Methode: Der betrogene Partner sollte ebenfalls zeitnah fremdgehen. Für die Balance. Ansonsten dauert die Auseinandersetzung über den Seitensprung etwa ein bis 25 Jahre. Was auch helfen kann: Den anderen deutlich mehr und häufiger als vorher mit Komplimenten, Berührungen und kleinen Liebesbeweisen wie Briefen umwerben.
Wow. Dieser Tipp ist echt großartig und hilft der Beziehung sicher wieder auf die Beine - was ist eigentlich, wenn der andere Partner nicht fremdgehen will? Soll man ihn zwingen.

78) Wie lebe ich meine leicht exhibitionistische Seite aus? Sich auf der Restaurant-Toilette den Slip auszuziehen und ihm unter den Tisch zu reichen, ist sexy. Wirklich aufregend ist es aber, wenn sie ihm die Gabe über den Tisch reichen, während der Kellner abräumt. Oder im Fahrstuhl, wenn Fremde dabei sind.
Ich...Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll...Dieser Tipp...Gott, allein die Vorstellung, wie eine schüchterne Büromaus im Aufzug ihr Hösschen auszieht....BWAHAHAHAHA.

89) Wieso sind Frauen auf die Rechte (oder Linke) Hand eines Mannes eifersüchtig – wenn er es sich selber macht?
Es gibt Frauen, die tatsächlich auf Jill eifersüchtig sind? ERNSTHAFT?

Okay - also die Tipps für erwachsene Frauen sind eigentlich fast noch einen Tacken härter als die Tipps für 13-Jährige. Jetzt stellt sich mir die Frage: Sind die Frauen aus dieser Zielgruppe selbstbestimmt in der Lage, diesen Mist als Mist zu enttarnen - und wenn ja, warum gibt es dann sowas?

Yeah, xx



Donnerstag, 8. September 2011

Parteien für den Wutbürger



Früher war alles besser. Männer waren der Herr im Haus, die Frauen haben gekocht, gewaschen und gebacken, Die Opposition der Jugend beschränkte sich auf Rockmusik und wer konservativ war, wählte die CDU, Sozialrebellen die SPD, und die FDP durfte sich am Ende entscheiden.

Pah, heute hat der individualisierte Bürger die Wahl aus 5 großen (okay, okay, 4, die FDP ist mittlerweile auch eher scheintot) Parteien und so vielen Splittergruppen, wie es Bürger gibt, die zur Wahl gehen (okay, auch diese Zahl ist mittlerweile überschaubar). Da wird den Alten, Spirituellen und Religiösen eine Plattform zum politischen Selbstausdruck gegeben und man meckert immer noch rum. Sowas auch!

Das Problem ist: Parteienwahlrecht ist uncool. Dem Wutbürger von heute geht es nicht um eine politische Richtung, sondern nur um Eigennutz. In der Mehrheit sind dies Menschen, die sich über Konsequenzen ihres Handelns keine Gedanken machen und es lieben, anderen Vordenkern hinterherzulaufen.  



Beispiel Windräderprotest: Der parteipolitische Einheitsbrei findet Umweltstrom eigentlich ganz knorke, egal ob nun die Grünen (die sowieso), die SPD, und selbst Union und FDP sind inzwischen  öffentlichkeitswirksam der Ansicht, dass Atomstrom blöd ist und Natur eigentlich ganz nett. Hat natürlich nix mit vermeintlichen Weltuntergängen in Japan zu tun. Vorher war’s denen nämlich eigentlich allen relativ egal. Aber jetzt – so der allgemeine politische Konsens – sollte möglichst bald auf ökologische Stromversorgung umgestellt werden.

Aber da kommt der gemeine deutsche Wutbürger ins Spiel: Die german Angst vor Atomkatastrophen noch im Augenwinkel zuckend, beschwert er sich über die blöden, großen hässlichen Windräder im Vorgarten.
Denn natürlich sind die Handlungsmotive der Bürgerproteste nicht rundum selbstlos. Sie werden nicht allein von der Sorge um den Bestand der Fledermäuse, rarer Biotope oder uralter Bäume angetrieben. Sondern allein aus dem Bestreben, ihre Immobilien nicht im Wert sinken zu lassen.



Wen soll so eine Person denn dann auch groß wählen? Die großen Volksparteien ähneln sich nicht nur, sie haben auch solche speziellen Vorhaben nicht auf ihrer Agenda, schon gleich zweimal nicht, weil die Wutbürger stark egoistische Interessen haben. Also werden Bevölkerungsinitiativen gegründet, Wahllisten gemacht, und Splitterparteien nur zu diesem Zweck in die Kreistage gewählt.

Da kann die SPD mit ihrer Vision von Mindestlöhnen und Umweltstrom nicht viel reißen.

Haben wir wieder was gelernt:
  • Okay, das hat eher was von einer Kolumne, aber hey, mein Blog, meine Hirnausscheidungen
  • Wow, der erste richtige Politikbbeitrag seit ~3 Monaten, yaay!
  • MMh, nach 5 Tagen habe ich schon Ansätze aus der Hölle. Also werde ich wohl noch am Wochenende quietschepink!
  • Wow, ich hatte gestern knapp 1500 Besucher, und das nur dank eines Kommentars bei Klopfer. Finde ich persönlich ja mal ganz toll.


Yeah, xx

Samstag, 3. September 2011

Von Dunkelrot zu Blond - eine Dokumentation.

Ich komm wohl nie wieder dazu, einen vernünftigen Beitrag zu posten. Entschuldigung an all die Business-Männer, die von diversen Blog-Verzeichnissen hergebracht werden, weil ich dort überall unter "Politik-Blog" stehe und dort zumindest sowas in der Art wie eine Quote erfülle.

Aber, es ist etwas unglaubliches passiert! Ich bin blond!

Gut, genau genommen eher orange, aber hey - das allererste Mal in meinem Leben habe ich Blondierung auf meine dunklen Haare geschmiert. Warum? Nunja, das Internet hat mich dazu gezwungen. Im Multimediaxis Forum, wo ich schon seit ewigen Urzeiten (= 7 Jahre) bin, hat entschieden. Ja, hat es. Also, ich musste liefern.
Wer nur ein bisschen was von Nerdkultur versteht, kennt die bindende Wirkung von Internet-Spaßumfragen!



Also, meine Haarfärbung war entschiedene Sache - also: Hier die große Bilderserie: Von Rot auf Blond auf Quietschepink! Quietschepink kommt übrigens erst, wenn ich bei meinen Eltern war - die haben mich nicht mehr blond gesehen, seit ich 7 war.

Zuerst: der vorher Zustand: Rausgewachsenes Dunkelrot, dass ich eigenständig nicht mehr heller bekommen habe und was allgemein so GAR keine Farbe mehr annehmen wollte. Okay, also die Radikalkur!



Schritt 1.1: Haare schneiden. Ja, das mach ich selber, und funktioniert auch - ich finds meistens besser als vom Friseur. Und man muss dabei mit niemandem reden!



Unsere heutigen Hauptdarsteller!



...anmischen (und ja, ich bin nackt hinter dieser Flasche. Smexy, oder?)



Und das war 5 (!!) Minuten, nachdem ich die Pampe draufgeschmiert hatte - meine Ansätze waren da schon komplett weiß, mit wurde Himmelangst, und ansonsten...hat gar nicht so sehr gebrannt wie ich dachte. Yeah, gebt den Farbpigmenten einen Arschtritt!



So, und weil ihr eh nur alle hier seid, um zu bewundern begaffen, wie unfallartig meine ersten Blondierungsversuche gelaufen sind:
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Ich finds eigentlich ziemlich geil  Der Farbverlauf sieht aus wie gewollt, ich hab ein paar voll tolle braune Strähnchen, und das Badlicht sorgt dafür, dass ich aussehe wie eine Cracknutte auf Schlafentzug:



Mmh, mein Zimmer-Neonlicht schluckt eine Menge Farbe - aber hier sieht man den Farbverlauf ganz gut.



So, nächstes Schritt, nach dem Elternschocker: Quietschepink. Und dabei mag ich das Blond doch so sehr ;__;





Blond wär jetzt euphemistisch.






Also, liebe Bloggemeinde: Was sagt ihr? Love it or leave it? (Argh, diese Formulierung ist furchtbar!) Was denkt ihr über die bindende Wirkung von Internet Umfragen? Und vor allem: Hättet ihr das auch gemacht?


Yeah, xx



Donnerstag, 1. September 2011

Das Geheimnis begehrter "Girls"


Heute bei den sinnlosen Deko-Bildern: Skye und die Arschblase.


Es gibt so Momente im Leben einer Bloggerin, die leidenschaftlich gerne Zeitungen für 14-Jährige Mädchen liest, in denen sie nicht mehr an die Menschheit glaubt. Momente, in denen die Entwicklung der letzten 60 Jahre Frauenrechte einfach mal über den Haufen geworfen wird, junge Mädchen auf Brüste und ihre Liebe zu Vampiren reduziert werden und Jungs als optikfixierte, uniforme Volldeppen dargestellt werden. Und das alles auf nur einer halben Seite!

Also: Welche Zeitschrift schafft diese große Tat? Die BravoGirl, natürlich, wie immer. Der Artikel, von dem ich so frohlockend spreche, ist 4 Seiten lang und Titelstory der Ausgabe 12/2010. Aber worum gehts eigentlich?

Das Geheimnis begehrter Girls

Ja, begehrt. Im Sinne von „Von möglichst vielen Typen geliebt und begattet werdend“. Und darum geht es auch: Jungs (oder, Bravodeutsch: Boys) gefallen. Nicht mehr, nicht weniger. Wie findet man seinen Traumtypen und, viel wichtiger, wie bekommt man den Mistkerl dann dazu, dass er einem dann auch auf einer Kellerparty die Zunge in den Hals steckt und das Häutchen durchstößt? Wichtige Fragen für die geneigte 14-Jährige!

Also, kümmern wir uns erstmal um den Einleitungstext (beim Vorlesen in trauter Teamspeak-Runde habe ich übrigens erst „Eingangspost“ gesagt. Das Internetleben hat mich geschädigt.):


 Was ganz oben auf den Wunschzetteln der Jungs steht, hat die große BRAVO Dr. Sommer-Studie 2009 herausgefunden: hübsch, nett und süß. Wenn diese drei Eigenschaften auf dich zutreffen, dann ist schon das halbe Herz gewonnen. Die andere Hälfte fliegt dir durch eine Mischung aus Glück und dem richtigen Moment zu. Da das ziemlich schwer zu steuern ist, konzentrieren wir uns auf den ersten Teil.

Wow, Captain Obvious schlägt wieder zu! Hübsch, nett und süß, das ist doch mal eine Ansage. Aber mal ganz ehrlich: Was soll eigentlich dieser ständige Quatsch von wegen „Traumboy“ und „wahre Liebe“? Welche Beziehung im Jugendalter (vor allem welche, die aufgrund solcher Artikel zustande gekommen sind) hält denn länger als 6 Monate? Klar, diese Tipps dienen dazu, als junges Mädchen den Schwarm zu ergattern. An und für sich ja okay. Was mich stört, ist nur die Häufigkeit dieser Tipps, Tricks und Kniffe, und ihr allgemeiner Ton. Hab ich ja schon letztes Mal gesagt: Oberstes Lebensziel dort ist immer, einen Typen zu bekommen. In nahezu jedem Satz ist vermerkt, was Jungs gefällt. Durchschnittlich 60% (!) der Zeitungen, die ich hier habe, drehen sich nur darum, wie man sich aufhübscht, stylt und charakterlich boostet, um der Männerwelt zu gefallen. Ist das wirklich die Botschaft, die wir den Mädchen schicken wollen? „Kümmer dich um einen Typen, was anderes brauchst du nicht im Leben“. Keine gute Moral, wenn man mich fragt. Aber hey, es geht weiter!



HÜBSCH
Wer behauptet, es käme auf die inneren Werte an, ist entweder blind, 90 Jahre alt oder von einem anderen Planeten. Denn natürlich spielt das Aussehen eine große Rolle. Oder findest du ein Warzenschwein attraktiv? Eben. Die Robert Pattinsons sind zwar recht selten in dieser Welt, aber es gibt ja noch einen Haufen anderer ansehnlicher Jungs.

Sagt mal, liebe BravoGirl-Redaktion, HACKTS?! Jaja, ich weiß, natürlich zählt beim ersten Eindruck in erster Linie das Aussehen. Aber in diesem Kontext sendet das beim besten Willen nicht die besten Zeichen aus. Nur wenn man perfekt aussieht, hat man die Chance auf einen „würdigen“ (=gut aussehenden) Kerl? Und, mal so ganz nebenbei: Geschmäcker sind verschieden. Das fängt bei Männertypen an (Ich stand zum Beispiel immer auf die pickligen Nerds. Wirklich. Ja, ich bin komisch, ich weiß.), und endet bei lesbischen „Girls“. Gilt das da auch? Was, wenn man eben, so wie ich, keinen Robert Pattinson will? Und was soll dieser grenzdebile Vergleich mit einem Warzenschwein? Sind alle Leute, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen jetzt picklige, warzige, grunzende Tiere?

NETT
Was meinen Jungs genau, wenn sie von einem netten Mädchen träumen? Hier kommen sie doch noch zum Zug: Die inneren Werte. Nette Girls REDEN auch mit Jungs. Sie stellen ihnen Fragen, lachen über ihre Witze, erzählen selbst was und haben im besten Fall eine eigene Meinung. Erst so erfährt dein möglicher Verehrer etwas mehr über dich, dein Leben und deine Stärken. Erst so kann echtes Interesse geweckt werden.

„Im besten Fall eine eigene Meinung“? Na herzlichen Dank. Und auch hier wieder: Diese grundsätzlichen ja ganz netten Tipps dienen wieder nur dem Ziel, sich möglichst gut vor den Typen zu verkaufen. Aber die ECHTE Unverschämtheit kommt noch…



SÜß
Die Regel ist ganz einfach erklärt: süß = weiblich = anziehend. Wenn du deinem Schwarm auffallen willst, dann spiele die ganze weibliche Trinkkiste aus. Wie das geht? So: Guck ihn an, lächle ihm zu, flirte ein bisschen. Kehre alles aus dir heraus, was aus dir ein echtes  Girl macht. Schminke dich ein wenig, benutze Parfüm. Bitte ihn um Hilfe bei den Mathehausaufgaben. Spiele verträumt lächelnd mit deinen Haaren. Stolpere aus Versehen in seine starken Arme. Hach, das männliche Geschlecht ist so einfach programmiert: Zeig ihm, dass er dein Held ist, und er wird dich echt süß finden.

Oh mein Gott. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Erstens die Nachricht, die an die jungen Mädchen da draußen geschickt wird (und sicherlich nicht alle sind rational genug, um zu erkennen, was das für ein Quatsch ist, und manche werden diese Tipps befolgen) – mach dich möglichst klein, hilflos, schaue zu dem tollen Mann hoch, mach dich hübsch, dann bekommst du was du willst. Und die Männer degradiert dieser Guide zu Idioten, die erstens alle gleich sind und die zweitens komplett triebgesteuert Macht über ihre Freundinnen ausüben wollen. Ich weiß gar nicht, was schlimmer ist.

Und ja, das war tatsächlich nur eine halbe Seite. Der Beitrag an sich ist 4 Seiten lang, davon etwa zwei Seiten Reintext. Unter anderem geht es dort noch um die „Fehleranalyse“, der SOS-Tipp, warum du noch keinen Freund hast (zu langweilig? Zu groß? Zu schüchtern?) und verschiedene Tipps, wie du Flirtsituationen schaffst. Als Extra gibt es 24 Karten für das Ansprech-Training, mit je einer Aufgabe, um endlich angesprochen zu werden. Eingeteilt in Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Nein, ich denke mir das nicht aus.



Profi Aufgabe 3 ist zum Beispiel:
Jetzt ist detektivisches Gespür gefragt: Finde heraus, wo und wann du deinen Schwarm allein abpassen kannst. Krieg das raus – ohne seine Freunde zu fragen (PEINLICH!!!). Und wenn du es weißt – geh dahin. Allein! Mach aber nichts. Außer freundlich zu gucken und nett zu lächeln und ihn NICHT anzustarren- Sei einfach nur da. Und beschäftige dich. Was das soll? Na, ein weiterer Trick, um ihn dazu zu bringen, dich anzusprechen.

Ich glaube, das nennt sich Stalking.

Yeah, xx


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