Donnerstag, 23. Dezember 2010

Die Versklavung des Politischen



Der Lieblingsfilm von Frank-Walter Steinmeier sind die „Vorstadtkrokodile“. Wusstet ihr noch nicht? Dann schaut euch doch mal seine StudiVZ-Seite an (Geht meines Wissens nur, wenn man dort Mitglied ist) Dort steht er, die Hand zum Gruße ausgestreckt mit edlem Anzug, schicker Brille und 08/15 Politikerlächeln.

Man kann sein Freund werden.

Was genau das bringt? Ich vermute, damit zeigt man potenziellen Freunden und Paarungsgefährten seine politischen Interessen, nicht, dass es nach dem Akt dann zu ernsthaften Differenzen über die Gesundheitsreform kommt. Das wäre ja wirklich schade.

Fast alle großen Namen haben Profile auf Facebook, StudiVZ und Konsorten. Natürlich kümmern sie sich da nicht selber drum, sondern ein möglichst hipper Online-Mitarbeiter (Berufsvoraussetzungen: Eigene Profile überall und „Social-Media-Kompetenzen“). Aber wenn da nicht die Person selbst schreibt, warum sollte ich mich dann mit ihr anfreunden? (Außerdem wage ich stark zu Bezweifeln, dass der Frank-Walter so ein großer Fan von Kinderfilmen ist.) Man könnte den Verdacht hegen, dass auch hier versucht wird, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. So mag z.B. Barack Obama  Hiphop von Jay-Z und Ludacris, Lieder von Sheryl Crow, als Kind liebte er Elton John und Earth, Wind & Fire, und sein ultimativer Held in den Siebzigern war Stevie Wonder.




Mmh, Hip-Hop, Country, Pop, Rock?

Klingt verdächtig nach einer möglichst großen Bandbreite von Musikstilen. Gut, dass er keine Ramones oder Hardrock oder gar Speedcore hört!

Warum versuchen Politiker immer möglichst viel vom Allgemeingeschmack abzudecken, statt zu sagen, dass sie privat ganz bieder auf  Mozart oder ziemlich Cool auf Metallica stehen? Dass sie auch mal Resident Evil schauen oder Rosamunde-Pilcher lesen (gut, das gilt jetzt eher für Angi!)

Okay, außer den offensichtlichen Gründen, möglichst niemanden damit zu ärgern und einen möglichst guten Auftritt hinzulegen.

Damit verarschen sie aber mich als nicht ganz bescheuerten Bürger. Und wenn  mir die Politiker noch nicht mal ehrlich ihren Musikgeschmack verraten können –wie soll ich ihnen dann glauben, dass sie gut für mich sorgen?

Haben wir wieder was gelernt:

  • Etablierte, glattgestriegelte Parteienanhänger sind nix für mich 
  • Stargate Universe wird abgesetzt…Och nööö
  • Nein, Vorstadtkrokodile ist definitiv nicht der Lieblingsfilm vom Frank
  • Ob ich wohl ein geeigneter Praktikant im Bereich User Experience (m/w) oder Sales Management wäre?
  • Das Bundesministerium für Arbeit ist doof. Man muss dort seine Wohn-Adresse angeben, um eine E-Mail-Auskunft zu erhalten. Logisch.

Kisses, xx





4 Kommentare:

  1. Es gibt auch Menschen, die wirklich so einen komplett neutralen "von allem etwas"-Musikgeschmack haben. Meistens waren's bei mir an der Schule die beliebtesten, weil sie genau der Mittel-Durchschnitt waren, gegen den keiner was hatte. Ist also nicht so überraschend, dass genau so ein Durchschnitt Präsident werden könnte.... Der Karriereweg ist lang und man darf keinem auf diesem Weg allzu negativ auffallen = Durchschnittsmenschen. Mit Durchschnittsgeschmack. Deswegen würd ich Obama sogar glauben, dass es seine "Lieblingsmusik" ist. ^^°

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  2. Das stimmt, man darf niemandem schlecht auffallen, aber ich habe irgendwie ständig das Gefühl, dass nicht alle Politiker so..."aalglatt" sein können. Sie müssen es aber sein, zumindest in der offiziellen Ansicht - wer weiss, was der gute Barack privat so hört ^^

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  3. Aber Mozart zu mögen ist nicht bieder, sondern ziemlich "cool"! ;-)

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  4. Okay, ich hab nur ein Klischee gebraucht und mir ist spontan nix Besseres eingefallen ^^"

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