Montag, 13. August 2012

Mhh, gibs mir du Strumpf! - Reloaded

Autor: Rechts im Bild


Nachdem ich (also nicht Skye, sondern der Typ, der bei ihr wohnt) im März bereits einen Blogpost über einen aufschlussreichen Artikel in der Jolie schrieb, musste ich zu meinem Leidwesen, in der neusten Ausgabe eine Fortsetzung finden...

Macht euch gefasst auf ziemlich perverse und (hoffentlich) gelogene Storys.
Vorneweg, das Erste was mir ins Auge fiel war der Satz
"In der April-Ausgabe lüfteten wir ja schon einige skurrile MÄNNERGEHEIMNISSE."
Das entspricht nicht den Tatsachen, da ich den Artikel darüber am 25. März geschrieben habe... die Jolie weiß selbst nicht wann sie ihre Artikel veröffentlicht...



Planwirtschaft

"Männer messen ihre Virilität nicht an der Häufigkeit der Fitnessclub-Besuche oder daran, wie lange sie die Luft anhalten können - bei uns zählt einzig die Wichsquote.
Eine WQ von 2/7 bedeutet zum Beispiel: zweimal täglich, jeden Tag die Woche (sehr gesund!).
1/2: einmal an zwei Tagen in der Woche (kränklich). Männer fragen einander also nicht: "Wie geht's [sic!]?" sondern "Wie steht's [sic!] und wie oft?"

Nein. Gott verdammt, nein. Also... vielleicht... ich hoffe nein.
Ich für meinen Teil habe es nie getan und werde es auch nie tun. Genauso wenig kenne ich andere Männer/Jungs die sowas jemals irgendjemanden gefragt haben. Dafür schämen sich die meisten sowieso viel zu viel.

Zusätzlich finde ich allerdings sehr interessant wie hier gleich konsequent festgelegt wird, dass der notorische Dauergeile, der es sich 2 mal am Tag, jeden Tag die Woche machen muss/will kerngesund und auch voll männlich ist. Wer sich aber nur zweimal die Woche befriedigt, ist krank und ein Schlappschwanz...Großartige Logik.



Das Maß der Dinge

"Ein Mann hat nicht nur zahlreiche Begriffe für seinen Penis, sondern auch für sein Sperma: Klött, Spucke, Ött, Rotz. Damit werden gleichzeitig Konsistenz und Menge bestimmt. Wenn man lange nicht mehr __________ (o.g. Bezeichnungen mit Partizip II kombinieren und einsetzen) hat, ist es puddingähnlich und eher wenig. Wenn man aber jeden Tag onaniert, vielleicht sogar mehrere Male, dann wird es mehr flüssig. Was ein Problem darstellt. Denn wir wissen oft nicht, wohin damit."

Bei ihm vermutlich in die Socke...

"Die ekeligen Entsorgungsmethoden möchte ich euch ersparen. Wie wär's [sic!] stattdessen mit etwas Kuriosem?"

Oh Gott ja, kurios ist... nett formuliert.

"Ich kenne Vertreter meiner Spezies, die versuchen, die Vorhaut über die Eichel zu ziehen, während sie kommen. Um so, wie bei einem Kondom, ein natürliches Reservoir zu bilden, das Sperma hält, bis es über einer Toilette/ leerem Latte-Macchiato-Becher/ saugfähigem Untergrund geleert werden kann. Genial oder?"

Nein, abartig und widerlich.

"Da sage noch einer, wir wären nicht reinlich."

Das ist nicht reinlich, davon bekommt man, und darauf verwette ich ganz viel Zeugs was wertvoll ist, eine perfekte Grundlage für reinstes Smegma.
Zudem bezweifel ich, dass das funktioniert... und ich sollte es wissen. Immerhin habe ich mehrere Jahre mit einer Vorhautverengung masturbiert. Also entweder man drückt sich die Vorhaut so fest zu, dass es weh tut oder... keine Ahnung was man da macht, ernsthaft.



Gemeinsamen

"Mit 15 hatten die meisten von uns noch keine Freundin, dafür aber viele Pornos. Die wurden natürlich zusammen angesehen."
Wait, what?

"Irgendwann saßen also vier oder fünf Jungs im elterlichen Wohnzimmer, alle mit einer riesigen Erektion."

Nein, hör auf zu schreiben... bitte (und so riesig kann die Erektion bei 15 Jährigen nun auch wieder nicht sein).

"Anfänglich verließ man die gute Stube, später onanierten wir unverholen nebeneinander. Wir nannten das praktisch, aber eigentlich war es unsere homoerotische Phase (offiziell zugeben würde das natürlich niemand, also bitte bloß nicht drauf ansprechen!)."

Weil als Mann zuzugeben, dass man Penisse eigentlich ziemlich geil findet, ist gar nicht okay. Man wäre dann ja schwul und schwul sein ist unter Männer ja sowieso voll das Stigma.


"Während dieses Masturbationsmarathons wurden auch absurde Spiele entwickelt"
"Wie oft pro Szene? Wer kommt am häufigsten auf den ganzen Film? Wann ist der erste Penis wund?"

...ich stelle mir gerade vier Jugendliche vor die sich auf einen Film mit Dolly Buster ganz heftig den Penis reiben... und zwar solange bis einer "Aua!" schreit weil sich die erste Hautschicht abschält...

"Was wir nie gespielt haben und nur in Benjamin Leberts Buch Crazy vorkommt: Kekswichsen. Warum auch? Wer will schon das Sperma seiner Freunde essen? Die erwachsene Version von Pimmelspielen ist im Übrigen die WQ (siehe Planwirtschaft).

Ich kenne das Buch nicht, aber bei Kekswichsen klingelt in meinem Kopf eine Assoziation.


Ersatzbefriedigung

"Die Welt ist ungerecht: Euch steht ein überragendes Sortiment zur Verfügung, um autonome Orgasmen zu bekommen. Wir haben eigentlich nur unsere Hand. Denn alles, was Männer in einem Sexshop kaufen können, ist erbärmlich. Luftmatratzen mit Mund und Anus oder einzelne Silikongenitalien sind einfach sowas von ungeil. Und irgendwie hat es auch immer etwas Absurdes, sich eine künstliche Vagina über den Penis zu stülpen. "

Nicht weniger absurd als das, was der gute Mann gleich vorschlagen wird...

"Deswegen suchen wir uns Alternativen, die nicht auffallen.
Der Klassiker, die Socke (die aber mehr Auffangbehältnis als Lustobjekt ist). Fortgeschrittene bumsen eine Klopapierrolle (okay, auch nicht besonders erotisch), Profis höhlen Gurken aus und legen sie kurz in den Ofen, um sie auf Körpertemperatur zu bekommen."

Aber klar, Gummipuppen sind absurd.

"Und wirklich perverse Profis füllen Thermoskannen mit handwarmen Hackfleisch, landläufig bekannt unter dem Namen "Fernfahrermuschi". Eklig, nicht?"

Fassen wir zusammen... Gummipuppen und andere Onanierhilfen für Männer sind ungeil und total absurd... aber wenn man eine ausgehölte Gurke oder mit Hackfleisch gefüllte Thermoskanne fickt ist das... eklig... aber geil und normal? Alter...

"Mittlerweile gibt es zum Glück eine kaufbare, künstliche, nicht perverse Alternative: die Travelpussy. So charmant wie ein Kondom, aus hautfreundlichem Material, wird sie mit warmem Wasser gefüllt und kann dann zum einmaligen Onanieren verwendet werden. Gibt es an jeder Tankstelle. Und das Beste ist: Sie funktioniert."

Und ist in keinster Weise so ungeil und absurd wie diese ganzen künstlichen Onanierhilfen die aus dem Sexshop kommen... moment... halt.
Ob da jemand für seine, vollkommen unabhängige und ähm... professionelle Meinung bezahlt wurde?

Und, liebe männliche Leser: Erkennt ihr euch in diesen gut gehüteten Männergeheimnissen wieder? Und liebe Leser allgemein: Werdet ihr je wieder ein Wesen mit Penis in eure Wohnung lassen?


Donnerstag, 9. August 2012

Der Mensch als großes, haariges Tier



Es gibt ja ganz besondere Spezialisten. Leute, die immer wieder unter irgendeinem Stein hervorkommen und ihre (oftmals verblüffend ähnlichen!) Gedanken in den Cyberspace pusten. Unter meinem letzten Beitrag entstand eine Diskussion mit genau diesen Teilnehmern.

Der Punkt, den ich mit meinem Post über die Diskriminierung von Dicken treffen wollte war, dass es riesige, müffelnde Biberkacke ist, Menschen nach ihrem Aussehen zu beurteilen und ihnen dementsprechend Nachteile aufzuerlegen. Anscheinend ist die Diskussion über Diskriminierung immer eine Sache, bei der man den Finger in die Wunde legt - anders kann ich mir manchen aggressiven Kommentar nicht erklären.

Der Ausgangspunkt, von dem die meisten anonymen Kommentatoren ausgehen ist ein biologischer Determinismus. Das bedeutet, dass der Mensch als großes, haariges Tier mehr oder weniger allein seinen Instinkten folgt, jegliches gesellschaftliches Verhalten also nur aus biologischem Trieb heraus erfolgt. Als Soziologin steigen mir da die Tränchen in die Augen. Wenn man allerdings bedenkt, dass Schönheitsideale so ziemlich das unpassendste Thema sind, um mit schnödem Biologismus ums Eck zu kommen, ist das alles halb so wild.

Schönheitsideale sind eine Sache, die extrem kulturell bedingt ist. Die einzige Sache, die sich durch die Zeit hindurch als halbwegs konsistent erwiesen hat, ist eine Bevorzugung von Frauen mit breiten Hüften. Es überwiegten sogar die Zeiten, in denen eher üppige Formen  bevorzugt wurden. Jetzt gibt es natürlich Leute, die das mit einem Mangel, bzw. einem Überangebot an Nahrungsmitteln erklären wollen. Wenn es einen Mangel an Lebensmitteln gibt, bevorzuge mensch üppige Formen, und wenn es ein Überangebot gibt, sind eher schlankere Formen im Rennen. Das widerspricht zwar der "Logik" davon, dass wir alle komplett triebgesteuert sind, aber das wird schon keiner merken.

Tatsache ist aber, dass Schönheitsideale geformt werden. Kulturell und gesellschaftlich. Persönliche Attraktivität ist allerdings eine ganz andere Geschichte. Man könnte alles, was ist sagen wollte, eigentlich nicht besser zusammenfassen, als Kinch es schon mit diesem wunderbaren Kommentar getan hat:



Vielen Dank.

Mittwoch, 1. August 2012

Sollte man nicht zwischen "mollig" und "fett" unterscheiden?



Zu meinem Beitrag über meinen Weg zum Dickenaktivismus habe ich viele Kommentare erhalten (Danke dafür!), und einige davon haben sich mit der Frage beschäftigt, ob man nicht zwischen "ein bisschen mollig" und "richtig gesundheitsgefährdend fett" unterscheiden sollte. Meine Antwort: Warum? Ist es denn okay, jemanden geistig zu verurteilen, oder schlimmer noch, zu beleidigen und zu benachteiligen, weil er oder sie eine bestimmte Grenze überschreitet? Wer setzt diese Grenze? Und wohin wird sie gesetzt?

Im Endeffekt sind das alles Fragen, die man sich nicht stellen braucht. Denn beeinflusst es jemanden ganz persönlich, wie jemand anderes aussieht, oder welchen Lebensstil jemand wählt?

Oft liest man dann irgendwas in die Richtung: "Aber MEINE Krankenkassenbeiträge sind ja deswegen so hoch, weil andere Menschen sich vollfressen, Buhuhuhu". Das ist, klar ausgedrückt, riesiger Bullshit. Das hat mehrere Gründe, aber auf zwei will ich hier genauer eingehen. Zum einen: Solidarprinzip. Es besagt, dass sich der Leistungsanspruch nach der Bedürftigkeit und nicht nach dem individuellen Risiko der Versicherten richtet. Darauf baut unsere Krankenversicherung auf. Und darauf baut unsere Freiheit auf, zu tun, was man selbst für richtig hält.




Das ist eng verbunden mit dem zweiten Punkt, den ich dazu ansprechen will: Was geht es denn andere Leute an, ob man "gesundheitsschädlich" lebt oder nicht? Rauchen ist gesundheitsschädlich, Wandern auch, beim Autofahren kann man sterben, Hähnchenfleisch enthält Antibiotika, die dich killen können, Sex ist auch nicht gut, Kinder und Haustiere sollte man sich auch nicht anschaffen (Ansteckungsgefahr!) und ich hab gehört, Stadtluft soll auch schädlich sein. Wenn man damit anfängt, dicken Menschen z.B. höhere Beiträge aufzuzwingen - wann wird das bei allen anderen Menschen auch passieren? Das widerspricht dem Prinzip der Solidarität.

Natürlich kann ich mich jetzt nicht hinstellen und anderen Leuten ihre schön gezüchteten Vorurteile verbieten. Deswegen kann ich nur aktiv etwas gegen faktische Benachteiligung tun und dagegen sprechen. Ich kann hoffen, vielleicht ein paar Leute zum Nachdenken zu überreden, und vielleicht ändern dann ein paar Leute ihre Einstellung.

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