Samstag, 26. Februar 2011

LernenLehreLeere III - Privatschule vs. Öffentliche Schule



“I went to private school. Bring the Bentley...No, the black one”

Ich könnte jedes Mal mittelschwer ausrasten, wenn ich diesen klugen Spruch auf den diversen Sozialmedien-Profilen meiner ehemaligen Klassenkameraden lesen darf. Das schürt nämlich nur das alte Vorurteil, dass man sich auf Privatschulen sein Abitur erkaufen kann und dort nur Snobs und Begüterte herumstolzieren.

Okay, okay, ich bin vielleicht die falsche Person, um da wirklich eine objektive Meinung zu haben: Ich war bis zur 10. Klasse auf einer staatlichen Schule. Danach habe ich bis zum Abitur eine private Schule besucht. Und mein Eindruck ist eindeutig: Die Privatschule hat mir gutgetan. Und das trotz ihrer katholischen Prägung!

Natürlich ist man als Elternteil versucht und angehaltem, seinem Sprössling die möglichst beste Bildung zu ermöglichen – aber ist dazu wirklich eine Privatschule notwendig?

Zuerst mal: Man hat es nicht unbedingt leichter, nur weil die Eltern für den Schulbesuch zahlen. Wir haben dasselbe Abitur geschrieben wie die Schüler auf „normalen Schulen“ (obwohl es da keine Latein-Prüfung gab, deswegen war diese sozusagen „Privatschulexklusiv“. Trotzdem vom Bundesland erdacht). Und so Elite, wie sich da einige höhere Söhne vorkamen war die Schule auch wieder nicht. Sogar unsere Abitur-Bestehensquote war eher durchschnittlich. 




Allerdings hatten wir im Vergleich einige Vergünstigungen, so wurde bei uns viel Wert auf mündliche Noten gelegt, die wesentlich leichter zu erlangen sind als an staatlichen Schulen (zumindest, wenn man dem Vergleich mit der Schule meines Freundes heranziehen will). Wir durften jederzeit einen Vortag halten, um unsere Note zu verbessern. Desweiteren, da ich ja auf einer katholischen Schule war, gab es pro Woche eine "Andachtsstunde", in der die Lehrersprechstunden lagen, Nachhilfestunden liefen und man in die schuleigene Kapelle gehen konnte. Man merkt schon, ich identifiziere mich sehr stark mit meiner alten Schule. 

Das liegt am größten Unterschied zu öffentlichen Schulen: Es ist der Umgang miteinander, sei es von Lehrer zu Schüler oder auch untereinander. Natürlich kann ich da nur für meine eigene alte Schule sprechen, aber wenn die Eltern für den schulischen Erfolg ihrer Kinderlein zahlen, sind die meist auch stark interessiert daran, dass sich diese vernünftig benehmen. Desweiteren haben die Lehrer auch ein Interesse daran sich für ihre Schüler einzusetzen, da Privatschullehrer nicht verbeamtet sind und somit jederzeit entlassen werden könnten. Ist bei uns sogar passiert.

Natürlich kann ich kaum für alle Schulen dieser Welt sprechen, und viele Schulen mit religiösem Bekenntnis lehren auch dementsprechend (Also z.B. Kreationismus in Biologie anstelle der Evolutionstheorie. Ja, das passiert in Deutschland.) und ich kann auch nicht allen alternativen Lernformen meine uneingeschränkte Sympathie gewähren (z.B. gibt es freie Schulen ohne Wände, in denen die Schüler mal dahin, mal dahin schauen können, ohne Druck, sich mit irgendetwas wirklich intensiv zu beschäftigen. Ich denke, da traut man Kindern etwas zu viel zu.). Aber trotzdem, wenn man sich die Schule für seine Kinder gut aussucht, fährt man manchmal wesentlich besser als mit einer staatlichen Schule.

Egal, was irgendwelche Studien gegenseitig behaupten.

Haben wir wieder was gelernt:
  • Natürlich vergrößern Privatschulen die soziale Ungleichheit – das ist aber ein Symptom der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung und einen eigenen Eintrag wert. Hättet ihr da Interesse daran?
  • Yay, heute zum ersten Mal seit ~einem Jahr in die normale Techno-Dorfdisko. Ich bin gespannt
  • Meine Noten gibt’s erst im APRIL?! Ich hab die Prüfungen im Januar geschrieben!
  • Farscape ist toll! Also ich bin ja sowieso schon ein Sci-Fi-Fan, aber Farscape ist wirklich klasse. 
  • Um mit der klassischen Schulvortragsfrage zu schliessen: Noch Fragen?

Yeah, xx


1 Kommentar:

  1. Da bin ich ja nun mal so fast wie eigentlich gar nicht. Ich hock meistens immer in der Chemo, um die Uhrzeit wo der Eintritt dann kostenlos ist :D

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