Ja, jeder kennt vermutlich das Zitat vom guten alten Sokrates: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Und das war immerhin 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung! Seitdem (und wahrscheinlich schon länger) zieht es sich durch die Menschheitsgeschichte: Der feste Glaube der älteren Generation, dass die jüngere Generation nur Mist baut.
Gleichzeitig aber gilt immer noch die Überhöhung der „guten alten Zeit“, seien das jetzt die DDR-Nostalgiker, die Gegner der 68er-Studentenbewegung oder die spanische Inquisition, die auch nicht so viel von Veränderung und Wertewandel hielt. Aber alles in allem ist es nur eine Mystifizierung der vermeintlich guten Seiten der „alten“ Ordnung: Die Gemütlichkeit der DDR, die Autobahnen und das Jobwunder der Nazis, und die gesellschaftliche Ordnung im Mittelalter. Aus unserer heutigen Sicht wissen wir natürlich, dass alle diese „Vorteile“ auch ihre Schattenseiten mit sich führten (und das nicht zu knapp)
Diese Beschönigung resultiert daraus, dass der Mensch an sich eher dazu neigt, vergangene Ereignisse in seinem eigenen Leben nicht wirklich objektiv zu bewerten: Der alltägliche Terror der damaligen Zeit wird geistig weggeschoben oder stark beschönigt.
Aber warum?
Naja, erstmal natürlich aus Selbstschutz, andrerseits ist das eine Wahrnehmungssache: Man nimmt ja erstmal schon nur die Reize ins Kurzzeitgedächtnis auf, die dem Gehirn passen. Das Langzeitgedächtnis dann arbeitet auch nochmal selektiv und sucht sich zum Speichern nur die Gedankenschnipsel aus, die in das Weltbild des Gehirns passen. Und das ist meistens recht wohlwollend, außer es ergaben sich prägende schlechte Erlebnisse – so werden politische Häftlinge in der DDR das „Gemütlichkeitsargument“ sicher nicht teilen.
Kurz gesagt: Jede Generation ist einem gewissen Wertewandel unterworfen, sei dieser nur eine „modische Erscheinung“ wie in den Zeiten des Mittelalters oder eine größere gesellschaftliche Umwälzung wie in den 60ern und 70ern des letzten Jahrhunderts. Und diese wird natürlich von der Elterngeneration erstmal skeptisch aufgenommen. Wie sie auch von ihren Eltern skeptisch beäugt wurden, als sie jung waren.
Haben wir wieder was gelernt:
- Ich muss mich erstmal entschuldigen, nächste Woche wird wohl nicht so informativ, ich habe das große Vergnügen drei Klausuren in vier Tagen zu schreiben - Und mein Gehirn neigt auch da zum Aussortieren der unwichtigen Reize ^^
- Farmville ist irgendwie nicht so spannend.
- Super Smash Bros. Brawl auf der Wii rockt immer noch alles weg und macht wahnsinnig viel Spaß...Nach den Prüfungen muss das bezockt werden. Intensiv.
- Wenn man ein Jahr sein LastFM kaum benutzt hat, muss man es erstmal mühsam wieder umerziehen, stelle ich gerade schmerzhaft fest. Auch wenn ich da einige kleine Perlen wiederfinde.
- So, die Forschungslogik ruft ganz laut und verzweifelt nach mir. Yeah.
Yeah, xx
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen