Samstag, 5. Februar 2011

Alkoholkonsum, Selbstbeteiligung und die Statistik.



Es geht aufwärts mit der Jugend. Aber nur so halb. Im neuen Drogenbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) steht geschrieben, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen stark zurückgegangen ist und sich sogar auf einem historischem Tiefststand befindet. Andererseits hat die Zahl der „Komasäufer“ zugenommen.

Also wird weniger getrunken, aber wenn, dann richtig?

Nein. Das Ganze ist ein statistischer Effekt. Denn Komasaufen wird folgendermaßen definiert:

„Die BZgA-Studie versteht unter Binge-Trinken den Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit.“

  1. Welche alkoholischen Getränke und welche Menge davon? 5 Bier sind was anderes als 5 Gläser Wein und 5 Gläser Schnaps. Oder 5 Flaschen Schnaps.
  2. Also laut dieser Definition befinde ich mich jeden zweiten Freitag im Koma. Gut zu wissen.
  3. Klar, bei ungeübten Trinkern sind 5 Bier viel. Aber kann man bei einem einmaligen „Ausrutscher“ von einem Komasäufer reden? Wer hat sich in seiner jungen, wilden Zeit nicht mal überschätzt?


Kurzum: die ganzen Definition in diesem Drogenbericht strotzen vor statistischen Kniffen, um die Zahlen so zu beeinflussen, wie man es gern hätte. Ganz davon abgesehen, dass das Erhebungsinstrument (persönliche Befragung) bei so einem „heiklen“ Thema nicht so klug gewählt ist (Jungs übertreiben gern, Mädchen relativieren eher). Hab ich auch noch einen Bezug zu meiner Klausur am Montag hergestellt. Es ist nicht so, dass diese Studie „gefälscht“ ist, aber gewiss statistisch zurechtgebogen. So ist es übrigens bei den meisten „offiziellen“ Statistiken: Ihr habt sicher auch schon mal von der Schönrechnung der Arbeitslosenzahlen gehört (Indem verschiedene „Kunden“ der ARGE einfach rausgerechnet werden).



Jedenfalls, kaum war diese Studie erschienen riefen auch schon die ersten in meinem bevorzugten Aufreg-Forum, Spiegel-Online, danach, dass man die Eltern der Kinder, die dank Alkohol im Krankenhaus gelandet sind, zur Kasse bitten soll. Zuallererst wäre das die so ziemlich unsolidarischste Handlung, die man dem Gesundheitssystem zumuten könnte. Außerdem: Was ist mit anderen „selbstverschuldet“ Kranken? Sollten Fußballspieler ihre Behandlung selber zahlen? Andere Sportunfälle? Diabetes? Schlaganfall? Im Endeffekt würde das darauf hinauslaufen, dass man JEDE Krankheit vermeiden könnte. Und das wäre das Ende des Versicherungssystems.

Jedenfalls: Der Alkoholkonsum geht zurück, und irgendwann wird es vielleicht normal sein, keinen Alkohol zu trinken. Heute ist das ja noch ein soziales Stigmata und Ausgrenzungsgrund.

Also, es gilt nach wie vor: Statistiken und die Wahrheit sind zwei paar Schuhe. Und Alkohol gehört in unserer Gesellschaft zum „guten Ton“. Noch.


Haben wir wieder was gelernt:
  • Meine gesamten mittelschweren Fehler werden mir von Facebook als empfohlene Kontakte angezeigt. Toll.
  • Manchmal wünscht man sich, standhaft genug zu sein, um keinen Alkohol zu trinken. Meist morgens.
  • Nächste Woche gibt’s 3 Klausuren. Yuchee.
  • Auf zum Inder!
  • Aus der Abteilung: Unschöne Wortspiele der SPD. Oh Mann:



Yeah, xx



Bilder: Facebook-Profil der "PerBECKtive, http://www.blankster.info/blog/uploads/Allgemeines/anti_alkohol_1.jpg  , tumblr

3 Kommentare:

  1. Mir ist auch aufgefallen, dass der Alkoholkonsum nachgelassen hat, jedenfalls in meiner Umgebung, ich wage sogar zu sagen, dass viele Freunde mit 16 mehr getrunken haben als jetzt mit 18. Ich trinke recht selten und lasse mir auch nicht aufdrücken, wenn ich keine Lust dazu habe. Leider lassen sich viele zu sehr beeinflussen > Gruppenzwang, aber die werden später sicher auch noch lernen, dass es manchmal besser ist nein zu sagen :)

    Zum Tattoopost. Ja ich finde diese Schwalben Tattoos auch wunderschön, habe aber beim Durchschauen der Bilder gesehen, dass das Motiv gar nciht so selten ist. Deswegen verliert es für mich ein bisschen an Reiz. Bevorzuge etwas, dass eher selten ist, schließlich ist auch jeder Körper anders. Partnertattoos finde ich auch ziemlich schrecklich, man kann nie wissen, ob es irgendwann vorbei ist. Und dann wird man auch noch den Rest seines Lebens dran zurückerinnert -.- Aber wems gefällt. Wieso eigentlich ein Schwein mit Flügeln? xD Ich komme übrigens aus SCHWEINfurt :P

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  2. Dieses Anti-Alkoholbild mit der Frau auf dem Männerklo ist..seltsam. Ich kann mir gut vorstellen, dass besoffene Kerle da irgendwie aufm Boden rumkriechen und irgendwas verqueres anstellen.

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  3. Zum Thema Bett machen.. Ich habe einen leichten Ordnungstick. Jedenfalls in bestimmten Bereichen. (Leider sieht mein Zimmer nicht so ordentlich aus, wie ichs gern hätte) Und das Bett machen dauert Sekunden und macht so viel her. Ich mag Ordnung auf meinem Bett. :> Ich mag aber auch rechte Winkel.

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