Ich bin eine Shopping-Tussi. Ja, ich könnte sogar problemlos einen Schminktussi-Blog eröffnen und hätte in einem Monat 100 Leser! Aber woher kommt eigentlich der Drang, Dinge zu kaufen, der Drang, eine Familie zu gründen und ein Haus zu bauen, der Wille, besser zu sein als Andere?
Haben wir eigentlich einen freien Willen oder sind wir Opfer unserer Triebe, unseres Gesellschaftsvertrags und des Determinismus (die „Vorausbestimmung“ der Welt – oder das Schicksal.)?
Zuersteinmal, was ist Freiheit der Entscheidung? Zunächst braucht man Entscheidungsalternativen, und es darf keinen Zwang zu einer Entscheidung geben. Das sind die Basics der freien Entscheidung. Also: Ich darf nicht von meinem Freund gezwungen werden einen Schminktussi-Blog zu eröffnen, und es muss auch noch andere Formen des Blogs geben. Es darf also weder eine allgemeine Beschränkung der Sachlage erfolgen, noch eine persönliche Schranke.
Vor der Entscheidung steht aber zuallererst der Wille. Und wie bildet der sich? Das ist eine Frage, über die sich die meisten Berufsphilosophen die wertvollen Schädel einschlagen: da gibt es die weichen Deterministen, die Kompatibilisten oder die Libertarier. Alle Strömungen haben verschiedene Einstellung zur Freiheit und zum „Schicksal“ - ob man die Beiden vereinen kann, ob es das „Schicksal“ (oder sagen wir besser: den Weltwillen) überhaupt gibt oder ob das alles egal ist und man jetzt erst mal ein Bier trinkt.
(Im Übrigen, das ist auch mein Kritikpunkt an euch Philosophen – aus der Sicht einer Empirikerin wie mir sind eure Streitereien ziemlich kindisch. Und nein, kommt mir jetzt nicht mit den gefühlten 3000 Denkschulen in der Soziologie. Die sind sich wenigstens im Thema einig! Und kommt mir nicht damit, dass Kommunikationswissenschaften an jedem Institut einen anderen Namen haben. Das ist was GANZ was anderes. Philosophen haben die heilige empirische Pflicht, als nutzlos abgetan zu werden!)
Fakt ist jedoch: In meinem unphilosophischen Hirn muss sich die Entscheidung entwickeln, dass ich jetzt unbedingt alle meine Lippenstifte (3) in die Kamera halten und dazu ein 2 seitiges Essay über ihren „Glow“ und ihre „cremesheen-peachige Farbabgabe“ verfassen muss. Und dann muss ich ohne Einschränkungen diesen Willen zum Wollen und schließlich zur Tat machen.
Aber woher kommt nun der Wille dazu? Ist es vorbestimmt, dass ich lieber etwas über den Determinismus schreibe anstatt über meinen ultrageilen braunen Lippenstift? Oder ist die Entscheidung dann frei, sobald sie aus meinem Gehirn hervorplobbt? Was ist mit meinen Voreinstellungen/Prädisposition – bestimmen die nicht auch mein Verhalten? Viele schöne Fragen, und wie immer hat Schopi-Schopenhauer dazu ein schönes Zitat parat:
„Der Mensch könne tun, was er will, aber er könne nicht wollen, was er will“
Damit schließe ich meine Gedankenkette und warte auf die empörten Aufschreie der Make-Up-Bloggerinnen.
Haben wir wieder was gelernt:
- Ich habe mittlerweile sogar fast die Hoffnungg, KoWi eventuell zu bestehen und morgen nicht als Leiche aus dem Prüfungsraum transportiert zuwerden.. Das ist eine gewaltige Verbesserung gegenüber gestern!
- Ich kann den Schauspieler von Dr. Cox, John C. McGinley auch in einem Thriller nicht ernst nehmen. Aber „Identity“ ist ein sauguter Film, kann ich nur empfehlen.
- Man kann sich auch einen Tag lang nur von Chips und Kuhflecken-Schokolade ernähren.
- Ich lese unheimlich gerne Make-Up-Blogs
- Wer wissen will, was ich eigentlich die ganze Zeit so schönes lerne, Bitteschön:
Yeah, xx
http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille#Bedingte_Willensfreiheit
http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit
Tittenbild aufgrund seiner Frisur? xD Ich denke, dass der freie Wille ein schwieriges Thema ist und ich kann mich auch nicht richtig entscheiden, ob wir nun einen haben oder nicht. Letzten Endes ist doch allein die Vorstellung schön, allein über sein Denken und Handeln bestimmen zu können oder? Andererseits wäre es auch einfach sein Handeln und Denken als instinktiv zu bezeichnen und somit jegliche Verantwortung abzugeben. Ich denke außerdem, dass es für die Menschheit viel bequemer ist zu sagen, dass die Menschen über einen freien Willen verfügen, schließlich wird einem doch von Kind auf beigebracht, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier der ist, dass wir über unser Leben entscheiden können, während Tieren ihren Instinkten folgen.
AntwortenLöschenPS: Ich liebe deinen Blog jetzt schon, du bringst mich dazu mich mit interessanten Themen auseinanderzusetzten :)
PSS: Viel Glück morgen, du packst das schon!!
Ich denke, darin besteht auch der große Streitpunkt unter den Denkern: Ob man für sein Handeln komplett eigenverantwortlich ist oder ob es eben determiniert, also vorherbestimmt ist. Ich denke, man hat schon einen freien Willen, aber die meisten Dinge tun wir ja aus gesellschaftlichen Gründen (viele ganz normale Dinge, wie Lohnarbeit oder feste Beziehungen sind sozialpsychologisch gesehen eigentlich totaler Quatsch). Also ist es eigentlich das freie Wollen, also ob die gründe für unseren Willen frei sind...
AntwortenLöschenAber ehrlich, ich überlasse das lieber den Philosophen (außerdem hat mein Freund, der Philosophie studiert, mich schon wieder auf 100 falsche Begrifflichkeiten aufmerksam gemacht...Diese furchtbare Philosophen-Wortklauberei)
Schopi-Schopenhauer hat aber tatsächlich wunderhübsches Haar ^^