Sonntag, 3. April 2011

Fuck, ich werde Feministin


Vor einiger Zeit hatte ich ja ein paar Nebensätze über Feministinnen fallen lassen und was ich von ihnen halte: Nicht viel. Zu recht wurde ich in den Kommentaren zusammengefaltet, dass ich verallgemeinern würde. Damit hatte betreffende Dame Recht, und ich versuche jetzt, mir selbst klar zu werden wie ich zu Fragen der Emanzipation, des Feminismus' und deren Wortführerinnen stehe.
Warum ich jetzt plötzlich dazu komme? Ich lese derzeit „Die Feigheit der Frauen“ von Bascha Mika - Eine Streitschrift gegen den Selbstbetrug von Frauen vor sich selbst. Sie trifft mit ihrer Ansicht der Dinge genau meinen Nerv: Nicht die Männer tragen die Hauptschuld an der Unterdrückung des anderen Geschlechts – Sondern die Frauen selbst.



Ich denke, dass dort die Verallgemeinerung lag, die ich den Feministinnen gegenüber vertreten habe. Ich habe den Alice-Schwarzer-Feminismus (den ich nach wie vor ablehne) mit dem Bascha-Mika-Feminismus gleichgesetzt. Dabei ist doch die extrem männerfeindliche Ansicht sogar frauenfeindlicher, als die meisten Männer es je sein könnten: Die Frau fügt sich damit wieder in die Opferrolle, die bösen Männer sind die Täter, welche die Frauen klein halten. Damit macht man es sich nicht nur sehr einfach und bequem, es stimmt auch nicht: Wie auch in Bascha Mikas Buch geschildert setzen sich die meisten der Frauen, die für sich eigentlich einen anderen Lebensplan hatten als Haus, Kinder, Halbtagsjob, selbst genau dieser Triade des Hausfrauen-Alptraums aus. Natürlich ist es schwieriger sich selbst einen neuen Lebensweg zu schaffen als einen alten, bekannten, ausgelatschten zu begehen.

Und warum sollten sich die Männer um diesen Umstand kümmern – ihnen erwachsen keine Nachteile aus dieser „weiblichen Schwäche“?



Nein, allein die Frauen haben die Macht und Möglichkeit diesen Umstand zu ändern. Ich weiß, dass man hier nicht auf die Unterstützung der Berufs-Mütter (Diese Seite ist ein Beispiel, ja?) hoffen darf. Diejenigen, die ganz freiwillig und nach reiflicher Überlegung diesen Lebensweg gewählt haben. Klar, es mag auch Frauen geben, die immer schon Hausfrau und Mutter werden wollten. Aber geraten nicht die meisten Frauen durch Zufall/schlechte Umstände/Bequemlichkeit in diese Abhängigkeitslage gekommen? Natürlich redet man sich als Mama und Ehefrau dann ein, dass man immer noch eine emanzipierte, freie Persönlichkeit ist. Abhängig vom Geld des Ehemanns und der Liebe ihrer Kinder. Aber welche Wahl hat man denn, ist man einmal den Ehevertrag unterschrieben hat und der Bauch immer kugeliger wird?

Ja, es ist schwer. Aber ich finde es schlimmer sich selbst so herunterzusetzen. Es ist im Wesentlichen nichts anderes als Selbstverarsche. Ja, ich mag vielleicht keine Hardcore-Feministinnen. Aber noch mehr hasse ich Hausmütterchen. Vor allem, wenn sie damit ihre alten Lebensträume und -Pläne so verraten.




Haben wir wieder was gelernt:
  • Ja, ich verallgemeinere hier auch gegen Hausmütterchen. Es ist ja meinetwegen noch schön und gut, wenn man diesen Lebenstraum hatte und ihn dann lebt. Nicht, dass ich es gut finde oder selber tun würde. Es geht mir eher um diejenigen gut ausgebildeten Frauen, die bein besten Willen auch Alternativen hätten und dann vor lauter Liebe blind werden.
  • Yuchuu, mein Lebensplan ist wohl sonstwie alternativ und besonders, zumindest wenn man dem Buch glauben darf - allerdings ist das wohl auch meiner Erziehung geschuldet, mir wurde nie so ein klassisches Hausfrauen-Rollenbild vorgelebt. Und dafür bin ich echt dankbar (Hallo Mama! :D). Ich gedenke nämlich durchaus, mich im Zweifel selbst versorgen zu können und niemals abhängig zu sein. 
  • Unser Youtube-Maker-Projekt nimmt deutlich Gestalt an. Ich bin schon stolz darauf, was wir da auf die Beine stellen ^.^ 
  • ICH HAB STATISTIK BESTANDEN. YEAH! 
  • Hach, Samstag verkatert mit Weintrauben und Feministinnen-Buch 3 Stunden im Alaunpark in der Sonne zu sitzen ist herrlich. Toller Satz.

Yeah, xx

6 Kommentare:

  1. Erstmal: Glückwunsch zu Statistik!

    Ich hab das Buch von Bascha Mika nicht selbst gelesen, nur einige Zusammenfassungen etc. und fühlte mich eben immer ein bisschen angegriffen. Ich fand nie, dass man Hausfrauen verurteilen muss, ich habe bei meiner Mutter gesehen, wie man sich trotzdem selbst verwirklichen kann (beispielsweise durch ehrenamtliches Engagement) und habe für mich diese Rolle deswegen auch nie abgelehnt.
    Momentan gehe ich natürlich einen anderen Weg, aber trotzdem kann ich mir gut vorstellen, wenn Kinder da sein sollten, ein paar Jahre nicht zu arbeiten. Dauerhaft wäre das wahrscheinlich nichts für mich, dafür wär das ganze Geld, das das Studium kostet, auch echt zu schade, trotzdem finde ich es traurig, wie plötzlich behauptet wird, dass Hausfrauen nun "schlechte Menschen" sind und man diese Rolle als moderne Frau eigentlich nicht einnehmen dürfen sollte ...

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  3. Ich muss sagen, ich mag selbst Feministinnen nicht.... also gerade diese "die Männer sind so schlecht"-Feministinnen. Aber ich muss auch sagen, dass ich es gemein finde, wie die moderne, emanzipierte Frau heutzutage über "Hausmütterchen" herzieht. Es gibt tatsächlich Frauen, die mit Liebe und Leidenschaft Mütter sind und selbst wenn mir dieser Lebensweg komplett unverständlich ist, habe ich auch meinen Respekt vor diesen Frauen. Wir belächeln dann zwar ihre "blöden Hausfrauenhobbies", aber im Grunde ist doch nichts schlechtes daran, eine gute Mutter zu sein. Da kann man sich als "freie Karriere-Mutti" auch manchmal ein Scheibchen von abschneiden.

    Ich finde es komisch, wenn man als Frau, die doch heutzutage frei ist und alles darf, sich dann aber vor den eigenen Geschlechtsgenossinnen rechtfertigen muss, wenn man sich freiwillig für einen "klassischen Lebensweg" entscheidet. Ist nicht der Sinn von Freiheit, dass man auch das darf, ohne dass es einem zum Vorwurf gemacht wird?

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  4. Dein Artikel ist interessant, aber ich bin schon in einigen Dingen nicht deiner Meinung. Du hast eine ziemlich arrogante Haltung gegen Hausfrauen, stellst es so hin, als wäre deine Lebensplanung die einzig wahre - das ist aber sicher nicht so. Menschen sind eben verschieden, und für manche ist es eben auch Lebensverwirklichung, Kinder zu haben und mit diesen möglichst viel Zeit zu verbringen. Ich finde, darauf solltest du definitiv nicht verachtend herabblicken.

    Du denkst jetzt sicher, dass ich meine Mutter verteidigen will, die Hausfrau ist, aber nein: Meine Mom hat drei akademische Titel und zwei Kinder unter einen Hut gebracht, liebt sowohl Arbeit als auch Familienleben. Sogar meine Oma hat trotz guter finanzieller Situation immer Vollzeit gearbeitet. Ich sage das also nicht aus persönlichen Gründen, sondern weil ich finde, dass man auch andere Lebensstile und Träume respektieren sollte. Ich kenne durchaus ein paar Mädchen in meinem Alter mit guter Bildung, die darin ihre Lebenserfüllung sehen.

    Ich selbst studiere Softwareentwicklung und werde vermutlich deshalb nicht so schnell ein Problem haben, einen Job zu finden - was gut ist, weil ich auch nie von einem Mann abhängig werden will. TROTZDEM will ich relativ früh Kinder haben, und dann ein Jahr zuhause bleiben (Genauso wie mein Freund übrigens ;) ) ;3

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  5. Oh, ich glaube, dann wurde ich falsch verstanden: Ich habe eigentlich nicht wirklich was gegen Hausmütterchen - Ist ja ihr Lebensweg, nicht meiner, und den sollen sie auch gehen. Die Damen "veraten" dann ja nicht ihren Traum, sie leben ihn, und das ist ja per se gut.

    Es ging mir um Frauen, die immer so dachten wie ich (Keine Kinder, Kein Hausfrauen-Dasein, Keine Halbtagsjobs) und dann genau dazu werden und im Reihenhaus versauern. Die unglücklich sind, aber das nicht ändern können, weil sie sich abhängig gemacht haben von Mann und Kindern.

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  6. Ich kenne leider auch einige Gegenbeispiele - Frauen, die Karriere gemacht haben, über Kinder seit den Mitt-Dreißigern dann doch nachgedacht haben, aber nie den richtigen Zeitpunkt fanden (zwecks Karriere). Dann merkt man mit 40+ plötzlich, dass es zu spät ist, versucht es mit künstlicher Befruchtung etc. und ist todunglücklich, weil es nicht klappt! Manche Menschen ändern eben auch ihre Meinung, und es ist schon auch Fehler des Systems und nicht nur Fehler der Frau, dass man nunmal einen guten Arbeitsplatz nach einem Jahr Karenz kaum wiederbekommt.

    Kinder sind nun mal etwas, was die meisten Frauen irgendwann wollen (Männer auch, nebenbei gesagt), deshalb ist es dumm, quasi zu sagen "Tja, selbst schuld, wenn du Kinder bekommen wolltest - So ist das halt nix mehr mit Karriere und so".

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