Mittwoch, 1. August 2012

Sollte man nicht zwischen "mollig" und "fett" unterscheiden?



Zu meinem Beitrag über meinen Weg zum Dickenaktivismus habe ich viele Kommentare erhalten (Danke dafür!), und einige davon haben sich mit der Frage beschäftigt, ob man nicht zwischen "ein bisschen mollig" und "richtig gesundheitsgefährdend fett" unterscheiden sollte. Meine Antwort: Warum? Ist es denn okay, jemanden geistig zu verurteilen, oder schlimmer noch, zu beleidigen und zu benachteiligen, weil er oder sie eine bestimmte Grenze überschreitet? Wer setzt diese Grenze? Und wohin wird sie gesetzt?

Im Endeffekt sind das alles Fragen, die man sich nicht stellen braucht. Denn beeinflusst es jemanden ganz persönlich, wie jemand anderes aussieht, oder welchen Lebensstil jemand wählt?

Oft liest man dann irgendwas in die Richtung: "Aber MEINE Krankenkassenbeiträge sind ja deswegen so hoch, weil andere Menschen sich vollfressen, Buhuhuhu". Das ist, klar ausgedrückt, riesiger Bullshit. Das hat mehrere Gründe, aber auf zwei will ich hier genauer eingehen. Zum einen: Solidarprinzip. Es besagt, dass sich der Leistungsanspruch nach der Bedürftigkeit und nicht nach dem individuellen Risiko der Versicherten richtet. Darauf baut unsere Krankenversicherung auf. Und darauf baut unsere Freiheit auf, zu tun, was man selbst für richtig hält.




Das ist eng verbunden mit dem zweiten Punkt, den ich dazu ansprechen will: Was geht es denn andere Leute an, ob man "gesundheitsschädlich" lebt oder nicht? Rauchen ist gesundheitsschädlich, Wandern auch, beim Autofahren kann man sterben, Hähnchenfleisch enthält Antibiotika, die dich killen können, Sex ist auch nicht gut, Kinder und Haustiere sollte man sich auch nicht anschaffen (Ansteckungsgefahr!) und ich hab gehört, Stadtluft soll auch schädlich sein. Wenn man damit anfängt, dicken Menschen z.B. höhere Beiträge aufzuzwingen - wann wird das bei allen anderen Menschen auch passieren? Das widerspricht dem Prinzip der Solidarität.

Natürlich kann ich mich jetzt nicht hinstellen und anderen Leuten ihre schön gezüchteten Vorurteile verbieten. Deswegen kann ich nur aktiv etwas gegen faktische Benachteiligung tun und dagegen sprechen. Ich kann hoffen, vielleicht ein paar Leute zum Nachdenken zu überreden, und vielleicht ändern dann ein paar Leute ihre Einstellung.

34 Kommentare:

  1. Mich hast du auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht. Ich hab zwar vorher auch niemanden beleidungt aber werde versuchen meine vorschnellen Verurteilungen zu überdenken. Ich finde es super, dass du dich da so engagierst. Es gibt so vieles vorrüber man sich informieren müsste und ohne dich, hätte ich dieses Thema wahrscheinlich niemals mitbekommen.

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  2. Dieses "ein bisschen pummelig ist ja nicht schlimm, aaaaber..." ist die gleiche Pseudotoleranz wie "ich hab ja nichts gegen Ausländer, nur benehmen müssen se sich, und der Nachbar im Haus ist aus dem Iran, aber der ist nett".

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  3. Um meinen (unbeantworteten) Kommentar aus dem fraglichen Thread zu wiederholen: Warum unterscheidet man denn zwischen "schlank" und "magersüchtig"?

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    1. "Magersüchtig" ist eine geistige Krankheit und „schlank” ist eine Körperform. Insofern schwer zu vergleichen.

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    2. Untergewicht ist ein medizinisches Problem. Übergewicht ebenso.

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  4. Also ich versteh das Solidarprinzip doch etwas anders. Zum Einen versteh ich darunger, das Stärkere (Gesunde) den Schwächeren (Kranken) helfen, wieder auf die Beine zu kommen bzw. gesund zu werden und nicht die Finanzierung einer weiteren ungesunden Lebensweise. Zum Anderen heißt Solidarprinzip hier nach meinem Verständnis eine gesunde Lebensweise, damit selbst gesund bleibtum eben unverschuldet Erkrankte (trotz gesunder Lebensweise erkrankt)zu unterstützen.

    Ich verallgemeinere hier bewusst auf ungesunde Lebensweise und meine damit nicht nur adipöse Menschen, sondern auch Raucher, Trinker, Hungerer usw.

    @ArmedWombat: Du meinst sicher die Unterscheidung zwischen schlank und untergewichtig, denn Magersucht ist ja schon wieder eine schwere Erkrankung. Das kann man nicht mit Gesundheitsgefährdung durch starke Abweichung vom gesundheitlich empfohlenen Gewicht gleichsetzen.

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    1. "nicht die Finanzierung einer weiteren ungesunden Lebensweise."

      Man finanziert ja auch nicht die ungesunde Lebensweise, sondern man gibt Menschen medizinische Versorgung, die eine ungesunde Lebensweise haben. Was ist auch die Alternative? Sie sterben lassen? Oder von ihnen mehr Geld verlangen? Man kann gewiss für beides Argumentieren, jedoch wäre das kaum eine wünschenswerte Gesellschaft. Wie will man „ungesunde Lebensweise” überprüfen? Hat jemand zuviel Stress? Ist jemand zuviel Salz? Hat jemand Freunde die Rauchen? Wohnt jemand neben einen Kindergarten? Bewegt sich jemand zuviel oder zuwenig? Sitzt er längere Zeit ohne sich zu bewegen? Hat jemand analen Geschlechtsverkehr? Ist promiskuitiv?

      Wie will man das alles kontrollieren? Wie will man es monetarisieren? Letzendlich würde das auf eine faschistoide Gesellschaft hinaus laufen; zumindest von dem Recht auf persönliche Selbstentfaltung können wir uns verabschieden.

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    2. Das Solidarprinzip setzt nicht nur voraus, dass viele für die Kosten von einem aufkommen... sondern auch, dass der Einzelne sich dieser Verantwortung bewusst ist, und nicht aus purer Lust, Leichtsinn, Dummheit, Faulheit oder anderen Charakterschwächen das System belastet.

      Natürlich gibt es da eine gewisse gesellschaftliche Toleranz, was angemessen ist. Deswegen werden z.B. Raucher und Extremsportler (noch) nicht gleich öffentlich an den Pranger gestellt. Es ist eine Frage der Wahrnehmung, aber an einem gewissen Punkt laufen die Maßstäbe der Meisten irgendwo konform. Und da sagen dann manche Leute völlig zu Recht: "Ich hab kein Problem, solidarisch für Jemanden zu zahlen, der sich das Bein bricht, weil die Stufe nicht gesehen hat. Ich hab ein Problem damit, solidarisch für Jemanden zu zahlen, der die Stufe gesehen hat und dem es scheißegal war."

      Das ist der Unterschied zwischen "nutzen" und "ausnutzen".

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    3. @Kinch, bitte lese richtig, ich habe doch geschrieben, dass das Solidarprinzip dazu da ist, den Kranken auf die Beine zu helfen, sprich sie wieder gesund zu machen bzw. ihre Leiden zu lindern. Keiner will hier megatheatralich jemanden sterben lassen. Ich bin immer der Meinung, es gibt nichts umsonst im Leben, das heißt, ich erwarte dann auch von den Kranken bzw. Genesenen, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Eigenintitiative zeigen um eben nicht wieder krank bzw. kränker zu werden. Nicht umsonst werden in Reha-Kuren Anleitungen gegeben und neue Verhaltensweisen erlernt.

      Und ja ich finde die Regelung meiner Krankenkasse gut, das z.B. eine Zahnreinigung nur finanziell unterstützt wird, wenn nachweislich über einen längeren Zeitraum ordentlich geputzt wurde, also Eigeninitiative nachgewiesen wurde.

      In wieweit medizinische Tests bei einer Einschätzung einer gesünderen Lebensweise im Hinblick auf eine Vermeidung einer Neuerkrankung bzw. Verschlechterung der Krankheit aussagefähig sind, weiß ich leider nicht.

      Mag sich jeder entfalten wie er will, ich habe mich vom Anblick eines adipösen Menschen natürlich noch nie belästigt gefühlt, aber dann bitte mit den entsprechenden Konsequenzen und soweit möglich nicht auf Kosten anderer.

      Und leider ist es doch immmer wieder so, dass sich Verhaltensweise nur ändern, wenn´s im Geldbeutel weh tut.

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    4. "@Kinch, bitte lese richtig, ich habe doch geschrieben, dass das Solidarprinzip dazu da ist, den Kranken auf die Beine zu helfen, sprich sie wieder gesund zu machen bzw. ihre Leiden zu lindern."

      Und wo habe ich jetzt was falsch gelesen? Habe ich dir irgendwas unterstellt, was dazu im Widerspruch steht?

      Du kannst ja, wie gesagt, gerne der Meinung sein, dass sich der Leistungsanspruch an der Lebensführung orientieren soll, nur hat man dann entweder praktische Probleme bei der Umsetzung oder man lebt mit der Willkür, dass man nur einige ungesunde Lebensweisen sanktioniert und andere nicht.

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  5. "unverschuldet Erkrankte (trotz gesunder Lebensweise erkrankt)zu unterstützen."


    Jau, alles klar. Zum Glück gibt es immer nur einen Grund für eine Krankheit oder eine Eigenschaft, kommt eher selten vor, dass exogene und endogene Faktoren Hand in Hand gehen.

    Muss man dann als Übergewichtiger nachweisen, dass man aufgrund seiner Veranlagung drei Kilo mehr wiegt als der Nachbar? Bekommt jeder Übergewichtige einen persönlichen Überwachungsassistenten an die Hand, der Nahrungsaufnahme und Sport überwacht, damit er oder sie beweisen kann, ausreichend gegen sein Übergewicht zu kämpfen? Was ist mit den Übergewichtigen, die gesund bleiben?

    Was ist mit psychischen Krankheiten? Ist es Aufgabe der Solidargemeinschaft, Therapien für Leute mit Burn Out zu finanzieren? Die hätten ja nicht so viel arbeiten müssen. Grippe ? Hättste mal nicht das Haus verlassen? Autounfall? Wer läuft, lebt sicher.

    Wenn man den Gedanken weiterspinnt, wäre es dann ja die oberste Pflicht aller Menschen mit gesundheitlichen Problemen, zunächst die Unschuld an der eigenen Krankheit zu beweisen. KLigt für mich nicht wirklich nach einem sinnvollen System.

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  6. Ich denke das Problem liegt bei vielen darin, dass sie den Adipösen (ich rede von Leuten mit nem BMI über 30 mit kaum Muskeln) ganz allein in der Schuld sehen, da dieser nicht auf seine Ernährung geachtet hat und keinen Sport treibt, im Endeffekt sich hat gehen lassen und damit allein durch Gleichgültigkeit seine gesundheitlichen Leiden hervorgerufen hat.
    Leute bei denen dies durch Medikamente (Cortison etc) hervorgerufen wurde, nehme ich natürlich bei diesem Argument aus.
    Und ja, das sehe ich genauso. Du wirst nicht über Nacht ernsthaft dick. Mir kann niemand erzählen dass man im Laufe der Zeit, wenn sich das Übergewicht entwickelt, nicht darauf achten könnte.
    Und ja, ich habe auch Bekannte die dick sind, rauchen und dann über mangelnde Kondition, Herzprobleme, Bluthochdruck und sehr negative Prognosen vom Arzt klagen. Und nein, sie tun mir nicht leid, weil sie daran selber Schuld sind. Ich beleidige sie nicht (warum auch?), aber jmd der sich selber mit voller Absicht in den Fuß schießt kriegt von mir auch nicht das Händchen ob seines schweren Schicksals gehalten.
    Jederman weiß dass 120kg bei 1,60 nicht dem Schönheitsideal entspricht. Will man diesem Ideal entsprechen, muss man eben was dafür tun (oder praktische Gene haben). Das ist jedem selbst überlassen. Aber noch so viel Verständnis werden mich nicht dazu bringen, einen dicken Mann attraktiv zu finden, sorry.

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    1. Ah, was ich vergaß:
      Jeder soll so leben wie er meint. Damit habe ich keine Problem. Er soll aber auch die Verantwortung für diese Lebensweise übernehmen (sei es Extremsport, Rauchen, Fettleibigkeit or whatever) und mit den Konsequenzen leben. Er muss dann eben akzeptieren, dass seine Lebensweise in den meisten Fällen für gesundheitliche Schäden sorgt und sein Äußeres in unseremn Kurlturkreis nicht als attraktiv gilt.
      Ein Extremsportler, der ungesichert vom Berg fällt, weil Seile ja langweilig sind, krieg von mir auch kein Mitleid, es war seine Entscheidung.
      Das ist aber kein Freibrief für Beleidigungen oder Verachtung.
      'Nuff said.

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    2. Nur geht es weder um Mittleid noch um Attraktivitätsempfinden, sondern ob man Menschen das Recht absprechen solle (medizinisch) krankhaft Übergewichtig sein zu dürfen oder nicht.

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    3. Tut es das? Ich hab das Gefühl die Diskussion geht mehr in Richtung: "Wenn jemand freiwllig verfettet/abmagert/vom Motorrad fällt, inwieweit soll er die Konsequenzen dessen spüren?"

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    4. Der Diskussionsgegenstand ist vielleicht ein wenig zu unbestimmt. Aber Skye geht es doch generell darum, dass auch mollige bis übergewichte Menschen in dieser Gesellschaft akzeptiert werden sollen.

      Neben Ästhetik-Argumenten gibts eben Rationalisierungen für die Diskriminierung von Übergewichten Menschen und eines ist eben das Gesundheits-Argument. Die Frage ist, ob es unmoralisch ist Übergewichtig zu sein, wenn man dadurch andere Menschen in Mitleidenschaft zieht (durch die gestiegenen Gesundheitskosten). Wenn man nämlich die Amoralität der Übergewichtigkeit in einer Solidaritätsgemeinschaft bejaht, hat man dann eben auch eine Legitimations-Basis um Übergewichtige Menschen zu diskriminieren; man muss nämlich amoralisches Verhalten nicht akzeptieren.

      Die Frage, ob man übergewichtigen Menschen medizinische Versorgung verweigern sollte, ist imho davon relativ losgekoppelt.

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  7. Ich dachte es ginge einmal im die Diskriminierung Dicker (ist es echt Diskriminierung wenn man als Airline/Krankenhaus/etc keine Stühle und Betten für Adipöse bereithält? Ich finde nicht. Anderweitige D. ist natürlich nicht zu tolerieren) und inwiefern es die Gesellschaft kümmert wenn jmd 150Kilo wiegt.

    Dazu meinte ich, dass es die Gesellschaft in dem Sinne kümmert, da sie für die med Kosten aufkommen muss, obwohl Adipositas in den meisten Fällen 100% Selbstverschuldung ist. Genauso wie Lunkenkrebs bei Rauchern/Lerbzirrhose bei Alkoholikern. Diese Vergleiche mit Grippe entbehren doch jeder Logik.

    Und inwiefern spreche ich Leuten damit das Recht ab, med krankhaft übergewichtig zu sein? Wenn du dir die Leber zersoffen hast, bist du ja auch med krank.

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  8. "Und inwiefern spreche ich Leuten damit das Recht ab, med krankhaft übergewichtig zu sein?"

    Habe ich irgendwas Derartiges gesagt? Ich habe nur gesagt, dass es nicht Diskussionsgegestand ist, ob du jetzt andere Menschen attraktiv finden solltest oder nicht oder eben Mitleid empfinden solltest oder nicht.

    Meiner Meinung nach wird Dicksein in dieser Gesellschaft mehrheitlich nicht akzeptiert. Und ich finde das ist durchaus ein Punkt, den man mal ansprechen könnte. Wenn es dir egal ist, wie jemand aussieht ist das ja schön und gut, nur hat das keine gesellschaftliche Relevanz.

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    1. "Kinch 3. August 2012 15:04

      Nur geht es weder um Mittleid noch um Attraktivitätsempfinden, sondern ob man Menschen das Recht absprechen solle (medizinisch) krankhaft Übergewichtig sein zu dürfen oder nicht."
      da?

      Die Sache mit der Attraktivität war doch nur ein Nebenpunkt und in keinem Fall mein Hauptargument. Was hängst du dich so daran auf? Zu 80% geht es in meinen Beiträgen um die gesundheitlichen Folgen, die nunmal über längere Zeit hinweg bei Adipösen auftreten. Mein erster Beitrag war eher erklärender Natur, mit eigener Meinung dazu.

      Zur Ausgrenzung: Denkst du nicht, das die Diskriminierung hauptsächlich etwas damit zu tun hat, dass Dicke als sehr unästhetisch empfunden werden? Die Mehrheit wird wohl kaum sagen: "Ich mag Dicke nicht weil sie meiner Krankenkasse das Geld von den überfüllten Konten ziehen."
      Hättest du meine Beiträge gelesen, wäre dir aufgefallen, dass ich Dicke in diesem Sinne auch diskriminiere und dafür eine Erklärung geben wollte.

      Nochmal ganz eindeutig: Es geht mir um die Eigenverantwortung bzgl der Dinge die man mit seinem Körper macht. Nicht um Mitleid oder Ästethik. Das waren doch nur kleinere Argumente.

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    2. Da? Ich habe da nicht gesagt, dass DU irgendwem das Recht absprichst übergewichtig zu sein. Oder fühlst du dich bei 'man' persönlich angesprochen?

      „Die Sache mit der Attraktivität war doch nur ein Nebenpunkt und in keinem Fall mein Hauptargument. Was hängst du dich so daran auf?”

      Unter anderem, weil ich es mehr als daneben fand. Es hat dich niemand danach gefragt, wen du attraktiv findest und wen nicht. Es hat auch niemand von dir verlangt, dass du wen attraktiv finden solltest. Es war ein völlig unnötiger und unsachlicher Hinweis darüber, dass du Dicke Menschen unattraktiv findest. Gerade im Hinblick auf den Diskussionsgegestanden finde ich das daneben.

      „Zur Ausgrenzung: Denkst du nicht, das die Diskriminierung hauptsächlich etwas damit zu tun hat, dass Dicke als sehr unästhetisch empfunden werden? Die Mehrheit wird wohl kaum sagen: "Ich mag Dicke nicht weil sie meiner Krankenkasse das Geld von den überfüllten Konten ziehen."”

      Jemanden unästhetisch zu finden ist keine Diskriminierung, falls du das damit meinst. Einer Bevölkerungsgruppe ständig, unverlangt zu vermitteln, dass man sie hässlich findet, geht schon eher in die Richtung Diskriminierung.

      Natürlich ist das Schönheitsideal ein Motivator um andere zu diskriminieren. Pseuso-Gesundheits-Argumente gehören aber eben auch zum argumentativen Repertoir, um die Diskriminierung zu legitimieren.

      „Hättest du meine Beiträge gelesen,”

      Zur Bewahrung meines sonnigen Gemüts werde ich das Gespräch an der Stelle mir dir beenden.

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    3. Ich fühle mich angesprochen, wenn man direkt auf meine Beiträge antwortet und die Themen darin anspricht, egal ob man "Du" oder "man" sagt.

      Dafür dass du in einem der obigen Beiträge selbst sagst, dass das Diskussionsthema (bzw die Bereiche die es anspricht) nicht sehr eindeutig ist, bist du dir aber sehr sicher worüber man hier diskutieren darf und worüber nicht.
      Du antwortest nicht auf meine Argumente, sonder hängst dich an Beispielen auf. Gleichzeitig meinst du dass es keine Diskriminierung sei, jmd unattraktiv zu finden. Wenn man das auf eine ethnische Gruppe beziehen würde, finde ich dieses Argument ziemlich fadenscheinig. Aber hey, wenn das laut deinen Beiträgen kein Problem ist, verstehe ich nicht worüber du dich aufregst.

      "Meiner Meinung nach wird Dicksein in dieser Gesellschaft mehrheitlich nicht akzeptiert. Und ich finde das ist durchaus ein Punkt, den man mal ansprechen könnte."
      Das versuche ich ja anzusprechen. Indem man alle Argumente wegblockt entsteht aber keine Diskussion.

      "Pseuso-Gesundheits-Argumente gehören aber eben auch zum argumentativen Repertoir, um die Diskriminierung zu legitimieren."
      Du meinst med bewiesene Tatsachen bzgl geringerer Lebenserwartung, Bluthochdruck, Gefäß"verkalkung" etc pp? Ja genau, das sind wirklich scheinheilige Argumente um gegen die fortschreitende Verfettung unserer Gesellschaft anzugehen.
      Ich denke nicht dass Artikel, die davor warnen, dass über 50% der Bevölkerung zu dick sind, diskriminieren. Sie sagen die Wahrheit.

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  9. Auf all deine Argumente, habe ich schon im letzten Beitrag geantwortet und von dir keine Erwiderung erhalten.
    Ist es dir schon mal in den Sinn gekommen, das die Mitmenschen, welche übergewichtige Freunde haben, einfach nicht wollen, dass selbige krank werden. Und sie deshalb zum Abnehmen bringen wollen. Warum siehst du Kritik immer gleich als Beleidigung?

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  10. Masslosigkeit ist eine Sünde und kein Übergewichtiger kann mir vormachen er ist übergewichtig durch die Aufnahme von 1000-1400 Kalorien geworden.
    Wer Süssigkeiten, Fleisch und Chips in sich reinstopft sollte sich nicht wundern. Und unsere Krankenversicherung ist eine Solidargemeinschaft, d.h. dass der Übergewichtige Rechte und Pflichten hat. Solidarität ist keine Einbahnstras-se. Wo ist die Solidarität der Dicken mit meinem Geldbeutel ?
    Ich finde wer sagt mir ist mein Leben egal..ich stopf mich voll....sollte das vom Arzt auch zu hören kriegen wenn ein Kreislaufkollaps oder sonstiges vorliegt.

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  11. Attraktivität ?

    Alle Lebewesen haben in der Natur eine Art Partner zur Fortpflanzung auszuwählen, ob es das große Revier ist, der soziale Status(AlphaWolf)oder die Attraktivität von Stimme(Vogelgesang) oder Aussehen ist(Balzkleid).
    Weibliche Wesen sind genetisch veranlasst Partner zu finden die Ihnen und Ihrer Brut die besten Möglichkeiten der Fortentwicklung bieten.
    Und ob es den Menschen gefällt oder nicht...genauso wählen Menschen ihre Partner auch aus. Adipöse Menschen signalisieren.."Krankheit" und das sind keine guten Möglichkeiten für die Fortentwicklung der Brut. Deswegen haben diese dann auch schlechtere Chancen ihre Gene an den Mann/Frau zu bringen.

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    1. Ich würde dir ja grad gerne erklären wie verdammt ekelhaft ich dein Weltbild finde, aber ich glaube du würdest das nicht verstehen. Wenn ich deine Erklärungen und Vergleiche zum Tierreich lese muss ich nämlich ernsthaft fragen ob du überhaupt in der Lage dazu bist auf einer höheren Ebene zu denken als der, wo sich Instinkte befinden.

      Wir sind keine Tiere und das du hier Frauen unterstellst, dass sie nur dazu da sind Kinderchen zu zeugen und genetisch voll und ganz nur darauf ausgelegt sind... alter, ganz ehrlich, da kommt in mir der Brechreiz hoch.

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    2. Bin zwar ein andere Anonymous, aber: Doch wir sind Tiere. Du kannst es gerne bestreiten und dir selbst in die Tasche lügen, aber unter der dünen Lackschicht Zivilisation sind wir Tiere. Und deine Instinkte sind nur darauf ausgerichtet, deine Gene möglichst gut weiter zu geben. Und wenn du mir nicht glaubst, dann solltest du mal ein paar Vorlesungen über Evolution besuchen.

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    3. Der Mensch ist ein Tier. Der Mensch hat aber von allen Tieren die am wenigstens ausgeprägten Instinkten. Das steht nicht in Kontraposition zur Evolution, denn durch unseren Mangel an Instinkte sind wir flexibel und können uns unterschiedlichen Umweltbedingungen anpassen.

      Gerade was das Attraktivitätsempfinden angeht sind Menschen nachweislich unglaublich flexibel. In Mangel-Kulturen ist Körperfülle ein Attraktivitätsmerkmal; in Überfluss-Kulturen ist es eben Schlanksein. Wer das nicht glaubt kann sich ja mal historische Frauendarstellungen anschauen: Die Venus von Willendorf ist dafür das Paradebeispiel.

      Wie fast immer, wenn soziale Sturkturen anhand von „Evolution” erklärt werden soll, geht das auch hier leider völlig schief.

      Und last but not least: Es geht nicht um Attraktivität, sondern um das Miteinander. Man kann Menschen tatsächlich auch mit Würde und Respekt behandeln, wenn man ihn nicht attraktiv findet. Aber für einige scheint das wohl einfach nicht begreiflich zu sein. Dass ausgerechnet jene sich für instinktgeleitete Tiere halten scheint mir daher tatsächlich auch plausibel.

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    4. Genau das ist es ja. Wer in Mangelkulturen dick ist, hat genug Ressourcen für eure Nachkommen. Wer in Überflüsskulturen schlank ist, kann es sich Leisten sich um seinen Körper zu kümmern. In beidem Fällen ist es die evolutionär bedingte Instinkt, seinen Nachkommen die besten Ressourcen mitzugeben.

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    5. Und deswegen sollte man dicke Menschen in Deutschland echt mal voll kacke behandeln. Weil die sind ja unfähig und nicht so toll wie die Dünnen!

      Diese Logik... ist ziemlich pervers.

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    6. Warum werden dann Frauen als schön angesehen, deren Fertilität enorm beeinträchtigt ist, wenn sich alles nur um Fortpflanzung dreht? Eine Frau kann so viele Ressourcen haben wie sie will, wenn eine Schwangerschaft problematisch bis unmöglich ist. Genau das ist aber bei dem derzeitigen Ideal der Fall.

      Ansonsten stimme ich Kinch aus vollem Herzen zu - nur weil man einen Lebensstil nicht für sich selbst will, heißt das nicht, dass man andere deshalb wie Dreck behandeln kann, und das war eigentlich das einzige, worum es hier von Anfang an thematisch ging. Nicht, ob man Dicke schön findet oder nicht gut heißt, wie sie sich selbst behandeln, sondern dass man sie einfach nur wie Menschen behandelt und ihnen zugesteht, ihr eigenes Ding durchzuziehen.

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    7. Bitte woher hast du denn diese Weisheit, Anonym, dass eine Schwangerschaft problematisch bis unmöglich beim derzeitigen Schönheitsideal ist? Meiner Meinung nach ist das völliger Blödsinn.

      Ich hatte einen BMI von 15 als ich schwanger wurde und es hat gleich beim ersten Versuch geklappt. Nach 40 Wochen habe ich ein völlig gesundes normal entwickeltes und normalgewichtiges Kind zur Welt gebracht. Nach der Schwangerschaft wog ich 1,5 kg mehr als vorher. Dies ging aber durch das Stillen ruck zuck wieder weg. Ich hatte auch immer genügend Kraft, mich um das Kind zu kümmern, also null Einschränkungen durch mein Untergewicht.

      Ich hatte nie das Gefühl, rein körperlich dem Schönheitsideal zu entsprechen, der Mensch strebt doch eher das Mittelmaß und die Normalität an und nicht irgendwelche Extreme, gleich in welcher Richtung.

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    8. Dann hast du aber Glück - eine Bekannte hätte ihr Kind fast verloren wegen ihrem Untergewicht.Sie hatte schwere Blutabstoßungen, weil ihr Körper simpel keine Nährstoffe hatte um das Kind zu versorgen. Stand die ganze zeit auf der Kippe, ob das Baby und sie gut durchkommen.

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  13. Hallo,

    der Post ist zwar schon etwas älter, allerdings möchte ich trotzdem einen kleinen Kommentar dazu schreiben.

    Ich finde deinen Post (und auch generell deinen Blog) sehr toll und er hat mir wirklich auch ein wenig Mut gemacht.
    Doch leider machen mich der Großteil der hier geschriebenen Kommentare sehr fertig.

    Ich bin übergewichtig. Und ich bin dies nicht mit Absicht. Ich habe schwere Depressionen, schon seit der Kindheit an, und bin jetzt nun seit etwas mehr als einem Jahr in Therapie um meine ganzen Probleme zu meistern.
    Ich habe mir das nicht ausgesucht, ich bin nicht mit Absicht dick geworden. Ich hatte einfach in den letzten Jahren so viele andere Sachen (Probleme) um die Ohren, dass mein Aussehen einfach in den Hintergrund geraten ist.
    Schon in meiner Kindheit wurde das "Gewichtsproblem" falsch angepackt, sodass ich nie wirklich ein normales Körpergefühl erlangen konnte. Und ich habe das alles nicht mit Absicht getan. Ich habe es mir nicht ausgesucht dick zu sein.

    Aus diesem Grund glaube ich auch, dass niemand aus "Spaß" dick ist. Sehr viele übergwichtige Probleme haben ernsthafte Probleme (bei dem das Gewicht das geringste Problem ist...).
    Leider wird das von Außenstehenden nie verstanden.

    Niemand ist dick um fremde Geldbeutel zu belasten.
    Die (meisten) Menschen sind krank und brauchen Hilfe. Keiner von denen "will" dick sein.
    (Hiermit meine ich natürlich wirklich Übergewichtige Personen und keine mit einem kleinen "Bäuchlein".

    Ich würde übrigens sehr gerne hier ein wenig weiterdiskutieren, falls Interesse besteht.

    Grüße
    Julä

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