Freitag, 6. Juli 2012

"Die Minirock-Lüge" - Warum ich kurze Röcke trage

Eigentlich liegt es mir fern, aus Versehen irgendwelche Statements zu treffen. Genauer liegt es mir fern, mit meiner Kleidung ausdrückliche Zeichen zu setzen, wie "verfügbar ich bin". Ich trage, was mir gefällt, und worin ich mich wohlfühle. Alles Schwachsinn! Wenn Frauen sich bestimmte Sachen anziehen, dann nur und ausschliesslich für Männer! Ihr denkt, solche Geisteshaltungen existieren nicht mehr. Pah!




Der Quotenmann von Clack fragt sich, wie weit man schön zurecht gemachten Frauen vertrauen kann, wenn sie behaupten, sie wollten nur sich selber gefallen.


Diese Hinterlistigen Biester! Behaupten diese Weiber einfach, sich nicht für uns Männer anzuziehen, sondern sich selber wohl fühlen wollen! Kurz was zum Autor dieser Kolumne? Réda Phillipe El Arbi ist der "Quotenmann" bei einem schweizer Lifestylemagazin, zumindest seit letztem Monat. Dort schreibt er über den "großen unterschied in kleinen Geschlechterfragen. Sein Lebensmotto ist "Arrogant. Und das zurecht."

Lassen wir die Studien, die belegen, dass Frauen während ihres Eisprungs mehr Haut zeigen, mal beiseite und nehmen nur den gesellschaftspsychologischen Aspekt des «Wohlfühlens»: Wenns ums Wohlfühlen ginge, würden dann diese Damen nicht im Schlabberpulli und Trainerhosen in die Öffentlichkeit?

Weil...sie sich in der Öffentlichkeit mit Schlabberpulli nicht wohlfühlen würden, nur so als Idee? Und diese Studien, die er da anspricht sind ziemlicher Schwachsinn, was Reliabilität und Validität angeht, sie erklären in keinster Weise irgendeinen angeblichen Zusammenhang zwischen Zyklus und Kleidungsstil. Just say'in

«Aber ich fühl mich auch gerne für mich selbst attraktiv! Das muss nicht immer an Männer gerichtet sein», werden einige Frauen widersprechen.Mein Frage wäre dann: Wie oft sie sich abends im Minirock alleine vor dem TV einkuscheln, Mövenpick-Eis reinschaufeln, ein Kissen auf den Bauch drücken, während sie kitschige Filme schauen?

Meint dieser Typ ernsthaft, Frauen ziehen sich nur schick an, um Männern zu gefallen,weil sie im Umkehrschluss ja sonst auch zuhause im Minirock rumlaufen würden? Das ist nicht so - ich zum Beispiel wähle meine Kleidung anhand der Bequemlichkeit, meiner Laune und meinem Geschmack aus. Zuhause laufe ich meistens nackt rum, weil ich es angenehmer finde. Ich trage gerne Stoff-Miniröcke, obwohl ich das wegen meiner Figur laut diversen Frauenzeitschriften eigentlich gar nicht sollte. Es gefällt mir, es ist bequem, man kann sich gefahrlos hinsetzen, rumspringen und auch mal dem Bus nachrennen. Was ich damit NICHT will, ist blöd angemacht oder angegegafft werden.

Zudem scheinen die Minirockträgerinnen oft zuhause nicht einschätzen zu können, wie kurz das Teil wirklich ist: Sie zupfen alle paar Sekunden den Rocksaum nach unten. Sie setzen sich verkrampft hin, sie nerven sich über die männliche Aufmerksamkeit (ausser natürlich über die Aufmerksamkeit von charmanten, gutaussehenden Männern).

Schnuppelpups, es ist so: charmante Männer sind vielleicht einfach charmant, wenn sie einen anlächeln? Nicht aufdringlich, laut, beschämend, gaffend, ekelig? Ich fühle mich auch unwohl und zupfe an meinen Lieblingsröcken rum, wenn ich mich beobachtet fühle. Manche Leute nesteln an ihren Handys, schauen sich um oder hören Musik. Das heisst nicht, dass die bösen Frauen erst die Männerwelt anregen und sich dann unwohl fühlen,weil sie doof sind und ihren Traumprinzen suchen - sie wollen nur einfach nicht begafft werden.

Klar gibts Ausnahmen, Frauen, die sich in kurzen Röckchen durchaus wohlfühlen, die es auch geniessen, wenn ihnen Aufmerksamkeit zuteil wird. Die haben auch kein Problem mit den Männern.

Das sind zwei verschiedene Aspekte! Ich fühle mich in kurzen Röcken toll - aber ich stehe nicht ungeteilt auf jede Form von blöder Anmache. Ebenso trage ich keinen BH, weil ich mich ohne wohler fühle. Das Einzige, was mich nervt, ist die "Aufmerksamkeit", die meinen Nippeln geschenkt wird. Ich hab kein Problem mit Männern - mit Gaffern aber schon.




13 Kommentare:

  1. Komisch ich bin kurz vor meiner Periode und trage im Moment nen kurzen rock...
    kann bestimmt nix mit dem Sommer zutun haben!^^
    und ich schaue kein Fernsehn, Eis finde ich ekelig, wenn man es alleine isst und wenn dann währe es bei mir ein Horrorfilm der Computer oder ein Game-_-
    und natürlich weiß man wie lang der is. Trotzdem gibt es ja noch den Faktor das er durch(warte, warte gleich kommt ein schockierendes Wort...) "Bewegung" hochrutschen könnte.
    Aber neja ich kann mir einfach net vorstellen das ich Röcke oder kurze Hosen trage weil es warm ist oder weil es sich besser anfühlt als viel schwerer Stoff an den Beinen...
    niemalsv_v

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  2. mir fällt auf: du wechselst im text zwischen ich-form und "frauen". deine argmunte für dich sind natürlich grundsätzlich als richtig anzunehmen; für alle frauen zu sprechen ist aber vermessen.

    nach aussagen von frauen aus meinem bekanntenkreis gibt es bei ihnen oft eine mischung aus sich selbst wohlfühlen wollen und an manchen tagen einfach auch sexy sein wollen (ist ja bei mir als mann nicht anders: ich kleide mich auch hin u wieder so, dass frau meine männlichen attribute wie "breite schultern" usw besser wahrnehmen kann)

    die "nippel" geschichte finde ich zweischneidig.
    ich denke wir sind uns einig, dass anglotzen scheisse ist u das es da ganz einfach regeln gibt, die man und frau (die glotzen in anderen zusammenhängen auch nicht selten) einhalten kann.
    trotzdem halte ich es für schwierig, wenn du verlangst, dass man als mann sozusagen ohne reaktion auf "nippel" bleibt.
    grade dir als cand. soziologin sollte doch klar sein, dass es sich dabei um sekundäre geschlechtsmerkmale handelt, die eine gewisse schlüsselreiz wirkung haben.
    du gehst doch zb sicher auch davon aus, dass zb das von kindern ausgestrahlte "kindchenschema" eine unbewusste wirkung beim empfänger der signale auslöst, die sich nicht so ganz verhindern lässt?

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    1. Ich glaube, wir sind als Menschheit inzwischen intelligent genug, um nicht wie Pawlow's Hund sabbernd an Nippeln zu kleben. Hinschauen: Voll okay. Glotzen: Nope. Großer Unterschied.

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  3. Vermutlich vertritt er auch die Meinung, dass Frauen niemals Opfer einer Vergewaltigung würden, sofern sie sich nur möglichst viel anziehen würden, sodass kein Stück Haut zu sehen ist....

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    1. Was man ja auch wunderbar an den Ländern belegen kann, wo Frau auf der Straße zu 99% verhüllt herumrennt! -.-

      Warscheinlich meint er auch, dass 90%-100% der Vergewaltigungen von dem bösen Typen im Gebüsch begangen werden.

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  4. Oh nein, ich törichtes Stück! O_O D.h. ab sofort nicht mehr im Tanga zocken und Filme schaun. Tztztz...:D

    Also ich trage kurze Röcke. Und kurze Hosen. Zwar finde ich es unangebracht, einen breiten Gürtel als ebensolches zu bezeichnen, aber die Norm-kurzen-Röcke trage ich viel und gerne (solange ich es noch kann). Und jaa, bei 1,80 Körpergröße wird dank recht langen Beinen auch geschaut.

    Aber was ich noch viel lieber trage, als kurze Röcke ist ein mordsmäßiger Ausschnitt.
    Warum? Na ich hab keinen Arsch und zudem brauch ich mich dann nicht schminken und keine Haare kämmen. Kein Mann sagt danach "boaaah, die hat aber schöne Haare!" Nur mache ich das für den gegenüber? Hmmmm... nein. Natürlich fühle ich mich besser, wenn sich niemand angewidert abwendet. Komischerweise trage ich diese Dinge erst SEIT ich mehr Selbstwertgefühl habe und es mir eigentlich scheißegal ist, was andere denken. Also 1:0 für mich gegen den Rest der Welt.

    Ergo: WORD!

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  5. Klar sind Jogginghosen und Schlabberpullis bequem. Aber sie sehen nunmal auch ein bisschen Assi aus. Die Wahl der Kleidung ist (geschlechtsunabhängig) immer ein Kompromiss zwischen Aussehen und Bequemlichkeit (gut, in diesem Jahrhundert ist die Kluft dazwischen nicht mehr so groß ;)). Für mich ist eine Jogginghose eine der bequemsten Beinbekleidungen... das heißt aber nicht, dass ich sie in der Öffentlichkeit trage. Da verzichte ich dann ein Stückchen auf Bequemlichkeit und trage normale Hosen. Ist es sooo schwer nachzuvollziehen, dass Frauen ebenso denken können? Es gibt einen Unterschied zwischen allein-zu-Haus-bequem und in-aller-Öffentlichkeit-bequem.

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  6. Als ich mich letzte Woche verlobt habe, hab ich auch nen mini getragen. Man, bin ich ne Männerhungrige Schlampe! Ich war bestimmt auf der suche nach meinem Traumprinzen. Son Pech, dass ich man auf einmal nen Ring am Finger hatte, sonst hätte ich noch länger Schaulaufen gehen könne.

    Was mir nebenbei noch einfällt sind Mode und Verfügbarkeit (von Kleidung). Ich suche ein Sommerkleid und finde kleines, dass meine Wunschläge Kniehöhe hat. Alle sind Kürzer. Gilt genauso für Röcke und ausgeschnittene Tops. Die Mode sagt: viel Haut viel gut!
    Réda sagt: Viel Haut ist viel für mich!
    Schluss ware: Mode arbeitet für Männer. Klar. -.-
    Yay, ich geh kotzen.

    Aber ersthaft. Ich will dem Kerl im Moment einfach nur das blöde Grinsen aus der Fresse schlagen. Wäre dann mal ne ganz andere Interpretation von Bitch slap, wenn ich dabei nen Mini trage.

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    1. Ich würde Eintritt zahlen, um das zu sehen...

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  7. Kurze Kleidung und Haut zeigen, um Männern zu gefallen... bla, ich kann diesen Schwachsinn nicht mehr hören. Kommt keiner von diesen Experten auf die Idee, dass das schlicht was mit Temperaturen zu tun haben könnte? Kalt = lange Kleidung, warm = kurze Kleidung. Eigentlich eine simple Logik, die sogar ein "Quotenmann" nachvollziehen können müßte.

    Apropos:
    "Sein Lebensmotto ist "Arrogant. Und das zurecht." "

    Süß. Ein kleiner Trotzkopf. :-)

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    1. "Kommt keiner von diesen Experten auf die Idee, dass das schlicht was mit Temperaturen zu tun haben könnte?"

      Stimmt. Darum tragen Frauen im Winter quasi nie kurze Röcke.

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  8. "Darum tragen Frauen im Winter quasi nie kurze Röcke."

    Ja genau. Zumindest eher selten ohne die Beine dabei zu bedecken.
    Im Winter wird nun mal definitiv weniger Haut gezeigt, woraus der Schluß, dass es tatsächlich eher mit dem Wetter zu tun haben könnte, nicht ganz falsch sein kann.

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  9. Herzlichen Dank für diesen Beitrag.
    Ich finde mich schön und manchmal auch sexy in kurzen Röcken, daher fühle ich mich in ihnen wohl und trage sie – das ist aber etwas ganz anderes als willig und auf Angestarre und Angrab-Kommentare aus zu sein. Im Gegenteil, ich könnte für mich deutlich sagen, dass ich in noch kürzen Röcken, noch aufreizender, in noch höheren Schuhen, in noch engerer Kleidung unterwegs wäre, wenn mich das nicht so nerven und anwidern würde.

    Ich bedenke nicht selten morgens genau das Angegaffe und entscheide mich dann doch für den längeren Rock oder den flachen Schuhen dazu. Insofern haben Männer und ihre Blicke wohl doch Einfluss auf meine Kleidungswahl – nur in einer Weise, die wohl eher selten von Lifestylekolumnisten behandelt wird.

    Ach, und ich gammel bevorzugt in kurzen, knappen und hautengen Minikleidchen rum.

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