Sonntag, 25. März 2012

Im Elfenbeinturm

Ich werde ja sehr häufig gefragt, warum ich mir den ganzen Mist auf Willstequatschen eigentlich antue. Nicht nur, dass dort eine allgemein sexistische, frauenverachtende und zu 90% total unspannende Konversation entsteht, was bringt es mir denn auch? Ganz einfach: Ich habe die Möglichkeit, mit Menschen über den neuen Feminismus, über Frauenrollen, über das Leben zu reden, die sich noch nie darüber Gedanken gemacht haben.

Denn bei Willstebumsen verlinke ich natürlich nur die Extremfälle. Normalerweise macht es mir schlicht und ergreifend Spaß, dort zu chatten. Vor zwei Wochen habe ich erst mit einem fest überzeugten Nazi über die Rolle der Frau und das Judentum an sich geredet. Natürlich war dieses Gespräch voller Momente, an denen ich am liebsten den Computer aus dem Fenster geworfen hätte....Aber was bringt es denn, sich nie mit Andersdenkeden zu unterhalten - oder nie mit Leuten, die von bestimmten Sachen einfach keine Ahnung haben?

Der moderne Feminismus, wie er auf Mädchenmannschaft, dem Mädchenblog, tumblrn oder live auf den SlutWalks stattfindet, befindet sich in einer Bubble, sitzt in einem Elfenbeinturm und lässt niemanden rein, der sich nicht exzellent damit auskennt. Ich meine, hey, ich studiere Soziologie, spezifiziere mich auf Gender und Bildung, und traue mich nicht, bei Mädchenmannschaft zu kommentieren.  Um am Ende dann, im Extremfall, aus Versehen oder aus Unwissenheit auf hatr.org zu landen? Oder als "Troll" bezeichnet  zu werden? Nein, danke.

Ich kann verstehen, dass man keinen Bock hat, alle 15 Minuten irgendjemanden Sachen zu erklären, die für einen selbst voll selbstverständlich sind (Queere Lebensentwürfe, moderene Rolle der Frau, moderne Forderungen des Feminismus....). Aber nützt es dann was, eventuell interessierte Leute so anzufahren, es ihnen einfach nicht zu erklären, welche Ansichten "wir" verfolgen, sie als Trolle zu bezeichnen, nicht freizuschalten, zu ignorieren, bloßzustellen? Auf Willstequatschen merke ich: Es gibt viele Menschen, die Feminismus allein mit Alice Schwarzer und "Schwänze abschneiden" in Verbindung bringen. Sollten wir nicht da erstmal aufräumen, statt erstmal alle unter Maskulinisten-Generalverdacht zu stellen? Viele würden den feministischen Idealen von Gleichheit und Gleichstellung vielleicht sogar folgen. Wenns ihnen mal einer erklären würde.

Ich meine: Nützt es denn was, im Elfenbeinturm von oben herab auf alle anderen zu schauen und "Unwissende!" zu brüllen? Beleidigt zu sein, weil sich kein Schwein für vollkommen vernünftige Ziele einsetzt? Sich fragen, warum viele Männer immernoch von tradierten Rollenklischees ausgehen, ohne sie mal in Kenntnis zu setzen, dass nicht jede Frau automatisch Kinder will, und ein Penis noch lange nicht automatisch das Begehren auf Frauen auslöst? Und zwar geduldig, ruhig und sachlich, trotz nerviger Idioten und furchtbarer Rückschläge?

Ich will ja gar nicht leugnen, dass es Leute gibt, die traditionelle Rollenklischees voll super und klasse finden. Aber wir sollten versuchen, diese Anzahl kleiner zu machen, statt in einer queeren Bubble zu sitzen und sich wundern, warum es immernoch so viele Arschlöcher gibt, die Frauen beleidigen, von zwei Geschlechtern ausgehen und leugnen, dass Frauen diskriminiert werden?

Ich würde gerne eine Diskussion anregen, wie wir unsere Gedanken an die Öffentlichkeit bringen, und zwar nicht nur an die interessierte Öffentlichkeit, sondern an alle Menschen. Findet ihr die Kommentarpolitik auf feministischen Blogs auch...schwierig? Bin ich zu pussy, zu empfindlich, oder schlichtweg wahnsinnig, Nazis den Feminismus erklären zu wollen? Regnet es gleich ganz viele doofe Kommentare, oder bekommen wir eine menschliche Diskussion hin? Fände ich nämlich irgendwie voll super.


Yeah, xx

14 Kommentare:

  1. Entschuldige aber ich finde deinen Text so furchtbar dass ich mich frage ob du das ernst meinst.

    Beide Blogs die du genannt hast haben eine Netiquette und eine Seite in der sie erklären wie sie sich verstehen und was geht und was nicht. Für interessierte Menschen sollte es kein Problem sein das mal kurz zu lesen.
    Wie die Slutwalks in eine Blase passen sollen will mir auch nicht in den Kopf. Schließlich wurden genau durch diese Walks viele Menschen auf das Thema Feminismus gestoßen.

    Ich traue den meisten Blogbetreiber_innen zu dass sie Trolle von interessierten aber materiefremden Leuten unterscheiden können.

    Wenn ich ewig leben würde könnte ich mich vielleicht mit jedem bornierten Typen und jeder bornierten Typin hinsetzen und ihr solange den Feminismus erklären bis sie s verstehen, aber da ich nicht solange lebe beschränke ich mich dann doch lieber auf die Menschen die es interessiert.
    Das ist nicht arrogant, arrogant ist sich hinzustellen und Leuten die einfach die Nase voll davon haben von ihrem Umfeld beschissen behandelt zu werden zu sagen "hab doch Geduld!".

    MFG 56

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich sage nicht "Hab Geduld", sondern "Hab Geduld beim erklären". Wenn man nicht beschissen behabndelt werden will, nützt es nichts, nur im Internet rumzuranten und sich ausschliesslich mit Gleichgesinnten zu unterhalten. Meine Güte, Nase voll haben und Schwanz einziehen ist ein Unterschied.

      Ich kenne die Organisation des (nicht stattgefundenen) SlutWalks Dresden. Dort wurde beschlossen, dass ein eventueller SlutWalk nur auf feministischen und queeren Parties beworben werden sollte und wir auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gehen sollten, keine Werbung, und dass nur Interessierte mitmachen sollten. Das macht irgendwie keinen Sinn.

      Und...wer sagt eigentlich, dass interessierte Menschen (oder, besser ausgedrückt, Menschen denen es egal ist, die trotzdem leicht positiv eingestellt sind) vorher selber ihre Informationen zusammensammeln, bevor sie mitreden dürfen? In der MM-Netiquette steht nur, was man nicht machen sollte, was einem mitdenkenden Menschen alles klar sein sollte (Nicht derailen, nicht beleidigen, nicht trollen....) - keinerlei Informationen zu konkreten Positionen. Darum gehts doch. Jeder, der nicht perfekt informiert ist oder von falschen Vorraussetzungen ausgeht, wegen ihrer Erziehung oder ähnlichem, wird auch nicht aufgeklärt, sondern angeblafft.

      Löschen
    2. Der Slutwalk Dresden ist aber nunmal nur der Slutwalk Dresden.
      Davon auf alle anderen Slutwalks zu schließen ist doch genauso rumranten.

      Dass Menschen die zu einem Thema mitreden möchten erstmal die ihnen zur Verfügung gestellten Infos konsumieren sollten ist doch eigentlich logisch. Sowohl auf Mädchenmannschaft als auch auf Mädchenblog werden die Leute die das versäumt haben und dann Grundsatzdiskussionen vom Zaun brechen doch auch überwiegend freundlich darauf hingewiesen.

      Klar wird es dem ein oder anderen Mensch dann auch zuviel wenn der drölfzigste die gleiche Frage stellt, warum dass ein spezielles Feminismusproblem ist und warum sich da die drum kümmern sollen die sich eh schon viel kümmern versteh ich immer noch nicht.

      MFG 56

      Löschen
    3. Ich habe für mein Gefühl bisher beobachtet, dass es mit Meinungen, die nicht komplett der jeweiligen Bloggerin entsprechen, sehr schwer ist, ins Gespräch zu kommen. Ich habe beide Blogs bisher in Diskussionen sehr unfreundlich erlebt. Wie gesagt, ich kann verstehen, dass es nervt, die selben Sachen 100-mal verlinken zu müssen, aber dann jeden, der mal nachfragt oder nicht derselben Meinung ist unfreundlich anzublaffen ist, trotz all des Frustes, nicht okay.

      Wie gesagt, vielleicht bin ich auch zu pussy für den feministischen Diskurs, aber "Die machen doch schon so viel, die dürfen doch auch mal wütend sein" ist für mich keine Rechtfertigung, jeden und jede böse zusammenzufalten, wenn man mal was fragt.

      Löschen
    4. Ich muss sagen, dass ich es ähnlich empfinde, wie du, Skye, wenn auch nicht aus eigener Erfahrung. Ich habe mir bei hatr.org ein paar Sachen angesehen und einige dorft verlinkte Post, waren vollkommen untrollig, konstruktiv und vernünftig geschrieben. Manchmal standen Meinungen dahinter, die ich sogar fast feministisch genannt hätte.
      Aber ich kann auch gut verstehen, dass man nach einer Weile keine Lust mehr hat, Sachen zu erklären, die man in älteren Blogpost schon hundert mal geklärt hat.

      Löschen
  2. Hallo Skye,
    Dein Text gefällt mir und ich finde die Idee gut. Nur reicht mein Selbstbewusstsein und das rhetorische Handwerkszeug nicht aus um mit allen zu diskutieren.
    Hin und wieder versuch ich es aber!

    LG,
    thoughtsunderdconstruction von wirliebenkonsens

    AntwortenLöschen
  3. Danke für den Artikel, das ist mir auch schon öfters aufgefallen. Gut, dass du das Thema aufgreifst. Ich gehöre leider zu der Sorte Mensch, die zwar sehr breit interessiert ist, sich aber zu selten dazu aufraffen kann, auch mal was zu tun, von daher bin ich bloß "Mitleserin". Ich finde Diskussionen auf hohem Niveau (bei denen ich mich momentan nicht beteiligen kann, weil mir dazu der Wissensstand fehlt) gut und richtig - aber irgendwie scheint mir die Auseinandersetzung mit den "echten Menschen" (ja, mir ist bewusst, dass alle Menschen echt sind) zu kurz zu kommen. Die Themen sind doch so wichtig, dass sie jeden Menschen angehen sollten, ein Bewusstsein dafür sehe ich aber nicht unbedingt in der Gesellschaft, in der ich lebe. Da sind Schwule noch immer "irgendwie anders", da sollten Mädchen mit wilderem Verhalten doch bitteschön weiblicher werden und so weiter und so fort. Was nützt mir der schönste theoretische Diskurs, wenn die Botschaft in der Bevölkerung (also dort, wo sie hin muss, um etwas bewirken zu können) nicht ankommt?

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es toll, dass du mit den Menschen redest.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mir macht es ja auch Spaß, weil...naja, ich selber recht unsicher bin und deswegen Angst habe, mich an den theoretischen Diskussionen zu beteiligen. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, man dreht sich da immer so ein bisschen im Kreis :L

      Löschen
  4. pussy als Schimpfwort? Finde ich jetzt keine gute Einladung zu einer Diskussion über feministische Vorgehensweisen:-(

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nunja, ich habe es eigentlich nicht als Schimpfwort benutzt - oder besser gesagt nie drüber nachgedacht oder reflektiert. Ich habe mich ja selber beschrieben. Im Endeffekt wie "Slut" oder "Bitch" oO Also schlimm finde ich es nicht - was findest denn du daran schlimm? Ganz ernsthaft, ich bin da offensichtlich nicht reflektiert genug :L

      Löschen
  5. Ich finde es toll dass du die Geduld hast - ich selber hab sie nicht (mehr), und zwar insgesammt beim Thema Feminismus in allen seinen Ausprägungen. Das ist jetzt schwierig darzustellen dass ich nicht pauschalisieren will während ich pauschalisiere... hier in Marburg sind Feminismustheorien ein Schwerpunktthema der Soziologie, wir haben ein Referat vom AStA der sich ausschließlich damit beschäftigt, wir haben (ebenfalls vom AStA) ein Feminismusarchiv wo allerhand spannende Bücher gehortet werden, bei denen ich sicher gern mal reinlesen würde. Aber: in _jeder_ Diskussion bin ich dem Generalverdacht "hat schwache Argumente weil Mann" unterworfen, sei es ob es ums Thema Gendern (Ja, Nein, Wie,...) geht wo man nach ner Stunde harter Diskussion auf "Männerzentriertes Weltbild" eingestuft wird weil ich eventuell nicht die richtige Hardcore Position vertrete oder bei dem Feminismusarchiv, das ich nicht mal betreten darf, weil "Frauen einen Rückzugsort vor Männern brauchen".
    Ich hab das Gefühl ich renne gegen eine Mauer aus Vorurteilen und Klischees, die man eigentlich nie haben wollte - nur um mich dann dabei zu ertappen, dass ich meinem Gegenüber vorwerfe er würde für sich das Klischee "Frauen sind einfach besser" annehmen. So wird das nix mehr.
    Ja, ich habe bei der Debatte aufgegeben. Ich geh meinen Weg, und bemühe mich niemanden zu benachteiligen. Aber ich setze mich nicht mehr damit auseinander, zumindest nicht solange ich scheinbar auf Knien vor dem Altar des Wissens betteln muss endlich erleuchtet zu werden, um überhaupt eine Frage zu stellen.

    AntwortenLöschen
  6. Hallo, ich lese mir nun seit zwei Tagen immer wieder Beiträge von dir durch, und wolle zum einen kurz anmerken, dass mir dein Schreibstil sehr gefällt und zum anderen vielleicht hier ein paar Worte fallen lassen... (auch wenn diese vielleicht nicht unbedingt auf Liebe unter den Mitlesen stoßen wird.)

    Ich selbst bin für Gleichberechtigung, und zwar ohne wen und aber. Das bezieht sich in meinen Augen darauf, dass jeder Mensch gleich ist, ganz egal welches Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Herkunft oder sonst. diesen Menschen ausmachen.
    Jeder sollte die gleichen Chancen haben sich zu verwirklichen, seinen Leistungen entsprechend fair bezahlt werden, die gleichen Chancen auf Jobs und Wohnungen haben, und so weiter.
    Nun bin ich jedoch kein Fan von Feminismus. Nicht weil ich für die Klischees der Frauen bin (Heimchen am Herd, Berufe wie Kfz-Mechaniker sind für Männer, Kindererziehung ist Frauensachen etc.) sondern weil mir viele Feminismusaktionen gründlich gegen den Strich gehen... Dafür können viele Frauen, welche sich als Feministinnen bezeichnen, oder auch Männer, welche für die selben Ziele sich einsetzen, nichts.
    Ich finde das sprachliche Gendern, welches oft gefordert wird meist lächerlich bis trottelig... (Natürlich, manches hat sicherlich seine Berechtigung, aber wenn ich Diskussionen lese ob es nicht sexistisch sei zu sagen "Ich finde ja man sollte das tun." statt "Ich finde ja frau sollte das tun." ist das einfach Bullshit in meinen Augen, auch diese Regelung auf der Uni in Leipzig, wo männliche Lehrkörper nun mit "Herr Professorin" angesprochen werden sollen/müssen ist einfach nur dumm, und hat mit einer Gleichstellung der Geschlechter in meinen Augen so viel zu tun wie Schmelzkäse mit atomaren Explosionen.)
    Wenn Femen, sich einerseits entblößen weil sie finden, dass sonst ohnehin niemand auf sie aufmerksam wird, und gleichzeitig so in die Sendung von "Germany sucht die Superzicke" marschieren, hat das für mich keine repräsentative Botschaft (besonders da es natüüüürlich reiner Zufall ist, dass diese ganzen Oben-Ohne-Protestanten ausgesprochen hübsch sind... na ja, ich will mich nicht darüber beschweren, wenn ich ein paar Brüste mehr sehen darf.)
    Die Frauenquote für Jobs will ich nicht haben. Wirklich nicht. Auf gar keinen Umständen. (Ich weiß nicht, ob es sie in Deutschland bereits gibt, in Österreich liefen da vor kurzen einige Diskussionen. Ich weiß, diese Regelungen sind bereits in ein paar EU-Ländern eingeführt, aber ich möchte gerade nicht googeln in welchen - wie gesagt: Ich bin froh, dass die vorerst vom Tisch ist.)
    Bei vielen Debatten mit und von Feministinnen oder Frauenrechtbewegern oder wie immer sie sich nennen, habe ich nicht das Gefühl, dass es um Gleichstellung geht, sondern es erst reicht, wenn die Frau bevorteiligt wird. (Ich habe sogar schon das Argument gehört "Wenn Männer Jahrhunderte lang bevorteiligt wurden, sind eben nun wir dran!" WTF?! "Wenn ich kein Geld habe, klaue ich es eben wem anders!" sagt ungefähr das Gleiche aus, oder?)
    Und zu guter Letzt: Wenn Feministinnen anfangen, dagegen zu protestieren, dass es Barbies gibt (die für mich mit Frauenbenachteiligung sehr wenig zu tun hat) dann tut es mir herzlich leid, aber dann haben sie für mich einen gehörigen Dachschaden.
    [Fortsetzung folgt]

    AntwortenLöschen
  7. [Fortsetzung:]
    Hallo, ich lese mir nun seit zwei Tagen immer wieder Beiträge von dir durch, und wolle zum einen kurz anmerken, dass mir dein Schreibstil sehr gefällt und zum anderen vielleicht hier ein paar Worte fallen lassen... (auch wenn diese vielleicht nicht unbedingt auf Liebe unter den Mitlesen stoßen wird.)

    Ich selbst bin für Gleichberechtigung, und zwar ohne wen und aber. Das bezieht sich in meinen Augen darauf, dass jeder Mensch gleich ist, ganz egal welches Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Herkunft oder sonst. diesen Menschen ausmachen.
    Jeder sollte die gleichen Chancen haben sich zu verwirklichen, seinen Leistungen entsprechend fair bezahlt werden, die gleichen Chancen auf Jobs und Wohnungen haben, und so weiter.
    Nun bin ich jedoch kein Fan von Feminismus. Nicht weil ich für die Klischees der Frauen bin (Heimchen am Herd, Berufe wie Kfz-Mechaniker sind für Männer, Kindererziehung ist Frauensachen etc.) sondern weil mir viele Feminismusaktionen gründlich gegen den Strich gehen... Dafür können viele Frauen, welche sich als Feministinnen bezeichnen, oder auch Männer, welche für die selben Ziele sich einsetzen, nichts.
    Ich finde das sprachliche Gendern, welches oft gefordert wird meist lächerlich bis trottelig... (Natürlich, manches hat sicherlich seine Berechtigung, aber wenn ich Diskussionen lese ob es nicht sexistisch sei zu sagen "Ich finde ja man sollte das tun." statt "Ich finde ja frau sollte das tun." ist das einfach Bullshit in meinen Augen, auch diese Regelung auf der Uni in Leipzig, wo männliche Lehrkörper nun mit "Herr Professorin" angesprochen werden sollen/müssen ist einfach nur dumm, und hat mit einer Gleichstellung der Geschlechter in meinen Augen so viel zu tun wie Schmelzkäse mit atomaren Explosionen.)
    Wenn Femen, sich einerseits entblößen weil sie finden, dass sonst ohnehin niemand auf sie aufmerksam wird, und gleichzeitig so in die Sendung von "Germany sucht die Superzicke" marschieren, hat das für mich keine repräsentative Botschaft (besonders da es natüüüürlich reiner Zufall ist, dass diese ganzen Oben-Ohne-Protestanten ausgesprochen hübsch sind... na ja, ich will mich nicht darüber beschweren, wenn ich ein paar Brüste mehr sehen darf.)
    Die Frauenquote für Jobs will ich nicht haben. Wirklich nicht. Auf gar keinen Umständen. (Ich weiß nicht, ob es sie in Deutschland bereits gibt, in Österreich liefen da vor kurzen einige Diskussionen. Ich weiß, diese Regelungen sind bereits in ein paar EU-Ländern eingeführt, aber ich möchte gerade nicht googeln in welchen - wie gesagt: Ich bin froh, dass die vorerst vom Tisch ist.)
    Bei vielen Debatten mit und von Feministinnen oder Frauenrechtbewegern oder wie immer sie sich nennen, habe ich nicht das Gefühl, dass es um Gleichstellung geht, sondern es erst reicht, wenn die Frau bevorteiligt wird. (Ich habe sogar schon das Argument gehört "Wenn Männer Jahrhunderte lang bevorteiligt wurden, sind eben nun wir dran!" WTF?! "Wenn ich kein Geld habe, klaue ich es eben wem anders!" sagt ungefähr das Gleiche aus, oder?)
    Und zu guter Letzt: Wenn Feministinnen anfangen, dagegen zu protestieren, dass es Barbies gibt (die für mich mit Frauenbenachteiligung sehr wenig zu tun hat) dann tut es mir herzlich leid, aber dann haben sie für mich einen gehörigen Dachschaden.

    AntwortenLöschen
  8. [Edit]
    Okay, ich habe scheinbar versehentlich zweimal den ersten Teil meines Postings abgeschickt. Nun ja, ab gewissen Urzeiten sollte man besser aufpassen... was dazu gehört hat im Grunde:

    Ich mag das Wort "Feminismus" nicht... ich assoziiere es nicht mit Frauen, die für Gleichstellung eintreten, sondern ausgemachtem Unsinn, der oft für mich leider genau das repräsentiert was oft belächelt wird mit der "weiblichen Logik."
    Man verbiete alles Ungegenderte, beschneide den Sprachgebrauch und hoffe, dass so alles besser wird.
    Man schaue, dass kleine Mädchen ja nicht irgendwie mitgeteilt bekommen kann, dass Kochen und Kindererziehung schön oder wichtig sein könnten, weil man ihnen damit irgendwie mitteilen könnte, es sei automatisch ihre Aufgabe und hofft damit wird alles besser. (Ob das kleine Mädchen oder auch ein kleiner Junge sich nun eine rosa Puppenküche wünscht ist ja schnurzpiepegal.)
    Man zwinge Betrieben auf, dass sie Frauen in Führungspositionen stecken MÜSSEN, damit Frauen da auch hinkommen........ Ich will in meinem Leben NIEMALS mich fragen müssen, ob ich in einer Führungsetage sitze weil meine Fähigkeiten ausreichend sind, oder meine Titten nicht doch nur zur Erhaltung einer Quote da sind, wirklich nicht.

    Ich bin eine selbstbewusste Frau, ich will gerecht bezahlt werden, aber ich bin keine Feministin. Ich will nicht mit all diesen seltsamen Punkten in Verbindung gebracht werden, die für mich eher nach ausgemachten Quatsch klingen...
    Ich stelle mich nicht als Druck- und Medientechnerin vor, weil dies für mich eine gezwungen lange und holprige Berufsbezeichnung darstellt. Ich bin Druck- und Medientechniker, es ist nicht nötig dabei zu erwähnen, dass ich eine Frau bin, das ist offensichtlich.
    Ich brauche keine Barbieverbote - die Puppen haben mich nie besonders interessiert und wen ein Kind sie haben will? Bitte, es ist Spielzeug, es soll dem Kind Spaß machen, damit zu spielen... ich bezweifle, dass es sich dadurch in irgendwelche Rollen gepresst fühlen muss, wenn es von den Eltern genug Selbstvertrauen erhält, wird es auch seinen Weg gehen - mit Titten oder Pimmel ist da gleich.

    Es herrscht ein Ungleichgewicht, aber das verschwindet in meinen Augen nicht, indem man mit Kanonen auf Spatzen schießt, jeden Sprachgebrauch verdreht und so weiter.
    Das hat für mich keinen Sinn - und "Feministinnen" werden durch viele Aktionen der Vergangenheit (auch wenn ich weiß, dass dies oft auch Einzelerscheinungen sind, und nicht alle dermaßen simpel gestrickt sind) nicht ganz zu Unrecht eher mit Skepsis betrachtet - nicht nur von der Männerwelt, sondern auch von mir.

    AntwortenLöschen

asuROCKS.de ☆ ART, STYLE and UBER CUTE STUFF Blogverzeichnis Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis